Cloud Computing weltweit – Wird der neue Trend überall gleich aufgenommen? (1)

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von Karola am 16. August 2011 – 20:00
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Mit dieser Frage beschäftigte sich die Marktforschungsgesellschaft GfK Custom Research im Juni 2011 durch eine internationale Studie. Cloud Computing erfreut sich im Moment weltweitem Interesse, doch wie unterscheiden sich die Ansichten und Vorbehalte zu Cloud Computing je nach Land? Wie nehmen Sie den Trend wahr?

Das Ziel der Erhebung war es, genau dies herauszufinden. Es wurden 1.800 IT-Entscheider in Experteninterviews befragt – aus Unternehmen aller Größen in Brasilien, China, Deutschland, Großbritannien, Indien und den USA. Im Rahmen der Studie wurden Unternehmen in drei Größenklassen erfasst (1-9 Mitarbeiter, 10-249 Mitarbeiter, 250 und mehr Mitarbeiter).

Nutzung und Vorteile

Die erste Assoziation aller Befragten zum Begriff Cloud Computing war laut der Studien die externe Datenspeicherung. In diesem Punkt sind sich also die IT-Verantwortlichen aller Nationen einig. Sie sehen es als größten Vorteil, dass Unternehmen von verschiedenen Orten auf ihre Daten zugreifen können. Cloud Computing verhilft demzufolge zu mehr Flexibilität.

Die weltweite Einigkeit herrscht jedoch nicht in den gesamten Ergebnissen der Studie. Es zeigen sich teilweise große Unterschiede von Land zu Land. In den Industriestaaten Deutschland, Großbritannien und den USA steigt die Nutzungen von Cloud-Computing-Technologien und -Services, je größer die Unternehmen sind. Erstaunlicherweise zeigt die Studie ein „Cloud-Desinteresse“ der kleineren deutschen Unternehmen (bis 9 Mitarbeiter). Dieses Ergebnis kann ich nicht ganz nachzuvollziehen. Denn der Einsatz von Cloud Computing ist gerade für kleinere Unternehmen von Vorteil. Die mobile Nutzungsmöglichkeit und der relativ geringe Betreuungsaufwand der IT durch eigene Mitarbeiter sprechen für die Cloud.

Im Unterschied dazu werden in den Schwellenländern Brasilien, China und Indien schon weitverbreitet Cloud-Services genutzt. Das Interesse besteht dort unabhängig von der Größenordnung der Unternehmen. Der Studie zufolge ist in diesen Ländern auch in den nächsten beiden Jahren mit deutlichem Wachstum in allen Cloud-Services zu rechnen.

Datensicherheit

Die Studie deckt auf, dass je nach Herkunftsland und Größe unterschiedliche Meinungen zum Thema Sicherheit vertreten sind. Knapp die Hälfte der Befragten sieht den Aspekt der Datensicherheit als Vorteil von Cloud Computing an. Dies ist insbesondere in den Schwellenländern der Fall. Es sieht so aus, als hätten sich einige Vorbehalte gegenüber Sicherheitsproblemen in der Cloud gelöst. Während in der Vergangenheit die Datensicherheit von Cloud Computing mit Skepsis betrachtet wurde, gilt die Auslagerung von Daten inzwischen bei vielen Unternehmen als wesentlichster Vorteil.

Europa und USA grenzen sich etwas von dieser Ansicht ab. Tatsächlich vertreten Großbritannien und USA nicht ganz so ausgeprägt den Standpunkt „Datensicherheit = Vorteil“. Deren IT-Verantwortliche verbinden häufig auch Sicherheitsfragen und Risiken mit der externen Datenspeicherung. Deutschland sticht bei den Ergebnissen zum Thema Sicherheit deutlich heraus. Hier sind Sorgen um die Datensicherheit ein verbreiteter Grund für die zögerliche Annäherung an die Cloud. Ein weiteres Hemmnis sind Ängste vor möglichen Ausfallzeiten, vor Risiken der externen Datenspeicherung und vor Abhängigkeit von Cloud-Dienstleistern. Diese Ansicht teilen Europa und USA. Die Schwellenländer sind dagegen deutlich weniger ängstlich. Sie befürchten Risiken deutlich weniger und sind nicht so unsicher.

Die vorgestellte Studie hat sich noch mit weiteren Themen befasst. Diese werde ich euch in einem der nächsten Posts hier bei Cloudblick auch noch vorstellen.

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