Service-orientierte Architektur – ein Gefährte der Cloud

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von Karola am 29. Juli 2011 – 12:03
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Erhöhte Flexibilität und Agilität sind wichtige Argumente für Cloud Computing. Das Modell verspricht eine Optimierung durch die zahlreichen Möglichkeiten, Dienstleitungen in der Cloud zu nutzen oder mit Hilfe der Cloud zu realisieren. Ähnliche Ziele trieben vor einigen Jahren das Konzept der service-orientierten Architektur (SOA) voran. Wie lässt sich SOA nun in den Cloud-Computing-Kontext einordnen?

Neben der Virtualisierung sind Service-orientierte Architekturen grundlegende Voraussetzungen für das Cloud Computing. SOA ist ein weitverbreitetes Management- und Softwarearchitekturkonzept. Das Konzept sieht eine flexible und anpassbare IT-Architektur vor, die eine verteilte Datenverarbeitung unterstützt. Es handelt sich um einen Architekturstil, bei dem Angebot und Nutzung durch voneinander unabhängige Dienste (Services) definiert ist. Dies wird durch Modularisierung der Prozesse und Systeme sowie deren Verknüpfung mittels Webservices erreicht. Durch die Kommunikation über Webservices entfallen hersteller- und plattformabhängige Einschränkungen.

Die Systemarchitektur besteht aus vielfältigen, verschiedenen und eventuell inkompatiblen Methoden oder Anwendungen. Die einzelnen Module bzw. Funktionen sind als offen zugreifbare Dienste angelegt und werden von den Anwendungen gemeinsam genutzt. Mit Hilfe von Middleware greifen die Anwendungen auf diese Dienste zu. Dabei unterscheidet SOA zwischen wieder verwendbaren Diensten und Anwendungen, die Dienste gemeinsam verwenden. Dadurch wird eine plattform- und sprachenunabhängige Nutzung und Wiederverwendung ermöglicht. Auf dieser Basis können die IT-Anbieter nahezu in Echtzeit agieren und in kürzester Zeit auf Abweichungen reagieren.

Typische Eigenschaften einer SOA:

  • Verteilte Komponenten bzw. Dienste
  • Heterogene Dienstnutzer und Dienstanbieter können plattformunabhängig miteinander zusammenarbeiten
  • Unterschiedliche Programmiersprachen und Plattformen zur Implementierung einzelner Dienste möglich
  • Lose gekoppelte Dienste werden dynamisch zur Laufzeit gebunden
  • Dynamische Anpassungen mit lokalen Auswirkungen (aber nicht systemweit) möglich

Beim Cloud Computing werden virtualisierte IT-Infrastrukturen, Plattformen und ganze Anwendungen als Services realisiert. Dabei ist das Architekturkonzept einer SOA als Grundlage unverzichtbar. Eine SOA schafft erst die Voraussetzung, verteilte und lose gekoppelte Dienste von Cloud-Anbietern zu nutzen. Gerade bei der Nutzung in Hybrid Clouds und über Abteilungs- und Unternehmensgrenzen hinweg ist der Einsatz von SOA vorteilhaft. Erst durch die Modularisierung von Technologie, die durch SOA geschaffen wird, können höherwertige Cloud-Dienstleistungen angeboten und genutzt werden.

Mit SOA können verschiedene Cloud-Dienste auf einfache Weise kombiniert werden, so dass man sich an Veränderungen in Geschäftsprozessen softwareseitig schnell anpassen kann. SOA und Cloud Computing stehen demzufolge nicht in Konkurrenz zueinander. Es handelt sich vielmehr um zwei einander ergänzende Modelle. Sie tragen beide zum Austausch und der verteilten Verarbeitung von Unternehmensinformationen bei. Die IT eines Unternehmens kann mit beiden Konzepten schneller an eine veränderte Geschäftsstrategie angepasst werden. Die erreichte Flexibilität und Agilität steigert die Wettbewerbsfähigkeit.

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