Vertrauen Sie der Cloud? Wie steht es um das Vertrauen in die Anbieter von Cloud Services?

von Andreas Junginger am 13. Februar 2012

Der weltweite Umsatz im Bereich Cloud Computing wird sich bis 2015 auf nahezu 73 Milliarden Dollar belaufen. Im Vergleich zum Jahr 2010 bedeutet diese Prognose über eine Verdreifachung des Umsatzvolumens. Parallel zu dieser Entwicklung wird damit gerechnet, dass EU-weit jährlich mindestens 70.000 neue Jobs im Cloud-Sektor entstehen. Diese Wachstumsprognosen entstammen einer gemeinsamen Studie von Roland Berger Strategy Consultants und der SAP AG, die Ende 2011 veröffentlicht wurde.

Vor dem Hintergrund der positiven Erwartungen für die Cloud Economy, macht die aktuelle TrustIT Studie der BITKOM und des Beratungsunternehmens Deloitte darauf aufmerksam, dass es dennoch einige Hürden für die Anbieter von Cloud Services zu meistern gibt. Diese Hürden betreffen vor allem das Vertrauensverhältnis der Kunden in die Anbieter. Aktuell wird das Vertrauen der Kunden erreicht, indem man sich durch fachliche Kompetenz auszeichnet und bereit ist, ein Maximum an Risiko und Verantwortung zu tragen.

Das tatsächliche Ausmaß an Vertrauen lässt sich anhand der Absicherungen definieren, die vertraglich zwischen Kunden und Anbietern festgelegt werden. Die Studie stellt dabei aber fest, dass die Absicherungsmechanismen der Verträge hauptsächlich auf Standardformulierungen gründen, die selten spezifische Ergänzungen enthalten. Nur ein geringer Anteil der Kunden setzt auf Vorgaben, die eigens an einem Anbieter ausgerichtet sind.

Ein weiterer Punkt, der das Maß an Vertrauen in einen Anbieter beeinflusst, ist die Sensitivität der Informationen und Daten, die von den Kunden geteilt werden. Auch der Anteil an komplexen und kritischen Prozessen der zentralen Wertschöpfung, die den Anbietern von Cloud Services übergeben werden, spielt eine Rolle bei der Ausprägung des Vertrauensverhältnisses.

Die Handlungsempfehlung, die sich aus den Erkenntnissen der Studie ergibt, fordert die Professionalisierung der Absicherungsinstrumente. Eine spezifische Anpassung der Kontrollmechanismen an den Geschäftspartner muss die Folge sein. Die Verfasser der Studie fordern zudem die Anbieter auf, ihrerseits mehr auf vertrauensbildende Maßnahmen zu setzen. Die Übernahme von Risiken und Verantwortung, sowie die Fokussierung auf den Umgang mit sensitiven Daten sollten im Mittelpunkt stehen. Anbieter von Cloud Services dürfen sich einen großen Wettbewerbsvorteil erhoffen, wenn sie ein nachhaltiges Angebot der beschriebenen Maßnahmen liefern.

Der offizielle Report zur Studie kann auf der Webseite von Deloitte heruntergeladen werden.

Mittelstand zögert noch, ABER SaaS als treibende Kraft

von Karola am 12. Oktober 2011

Letzten Monat wurde der HP Cloud Index präsentiert. Diese Kooperation von techconsult und HP Deutschland widmet sich der Langzeituntersuchung zur Etablierung von Cloud Computing in mittelständischen Anwenderunternehmen (KMU von 20 bis 2.000 Mitarbeiter).

Die Untersuchung besteht aus insgesamt 800 Interviews mit Business- und IT-Verantwortlichen, die in 4 Quartalen durchgeführt wurden. Dabei werden die Teilnehmer nicht nur zu ihrem derzeitigen und zukünftigen Nutzungsverhalten befragt, sondern auch zum Nutzen von Cloud Computing. Der HP Cloud Index erfragt und bewertet ebenso, wie vertraut bzw. fit die Anwender mit der Technologie an sich sind.

Die Untersuchungsreihe im ersten Quartal zeigte, dass ca. 11 % der KMU Cloud Computing einsetzen. Es wurde prognostiziert, dass in naher Zukunft die Nutzung weiter ansteigen wird. Jedes zehnte Unternehmen nutzte demzufolge Cloud Computing. Zum gleichen Zeitpunkt waren jedoch rund ein Viertel der Unternehmen schon dabei, sich mit den  Möglichkeiten und Chancen der Technologie auseinanderzusetzen. Der Schritt in die Cloud war absehbar.

SaaS als Zugpferd

Inzwischen ist die dritte Befragungsreihe abgeschlossen und ermöglicht den direkten Vergleich mit den zuvor erhobenen Daten. Im dritten Quartal zeigt sich ein Ansteig der Nutzung von Cloud Computing auf 12,5 %. Software-as-a-Service (SaaS) gehört zum Spitzenreiter der Nutzung. Die anderen Cloud-Modelle Infrastructure-as-a-Service (IaaS) und Platform-as-a-Service (PaaS) werden insgesamt weniger genutzt. Deren Einsatzgrad nahm innerhalb der drei Quartale jedoch stark zu.

Cloud-Einsatz im Vergleich: SaaS, IaaS und PaaSQuelle: techconsultant GmbH

Während der Software-as-a-Service-Einsatz (SaaS) weiterhin die Skala anführt aber nur ein geringfügiges Wachstum verzeichnen konnte, nahm der Einsatzgrad von Infrastructure-as-a-Service (IaaS) als auch Platform-as-a-Service (PaaS) stark zu. Man kann SaaS als Treiber für die Nutzung von Cloud Computing ansehen, da es bereits in vielen Unternehmen etabliert ist. Die SaaS-Branche weist eine rasante Entwicklung auf – die Marktreife und die Zahl der Angebote steigen beinahe täglich.

Oberflächliches Cloud-Wissen wechselt zu wirklichem Interesse

Anfänglich war „Cloud Computing“ für einen Großteil der Teilnehmer nur ein Begriff. Eher Wenige hatten sich mit der Technologie intensiv auseinander gesetzt. Im Laufe der Untersuchung konnte ein steigendes Interesse festgestellt werden. Bereits 27 % der Unternehmen geben an, sich intensiv mit Cloud Computing auseinandergesetzt zu haben. Für den Anstieg könnten folgende Punkte bedeutend sein:

  • höhere Präsenz des Themas in den Medien
  • Mitarbeiter kommunizieren über neue Möglichkeiten
  • Wunsch nach mehr Wissen nach direktem Kontakt zu Anbietern und etablierten Partnern

Obwohl das Interesse an der Technologie gestiegen ist, vermissen einige Befragte umfangreich aufbereitete Informationen und Möglichkeiten zum Anbietervergleich.

Die Daten des HP Cloud Index lassen eine Prognose der zukünftigen Entwicklung von Cloud Computing im deutschen Mittelstand zu. Die ersten Schritte sind zaghaft und hinken tendenziell den Anbietererwartungen hinterher. Die Aussichten sind jedoch durchaus positiv. Es lohnt sich, den HP Cloud Index weiter zu verfolgen. Denn es bleibt spannend, ob sich die getätigten Aussagen der Teilnehmer bewahrheiten. Laut der Befragten planen nahezu 25 % mittelfristig Cloud-Angebote in ihrem Unternehmen zum Einsatz zu bringen.

Der Himmel lichtet sich – Cloud Anbieter nach dem Cloud Vendor Benchmark 2011

von Karola am 30. Juli 2011

Aktuell gibt es unzählige Anbieter für Cloud Computing. Da kann man schnell den Überblick verlieren. Einen sehr guten Überblick über Cloud Services und Cloud Technologien gibt Experton im Rahmen des „Cloud Vendor Benchmark 2011„. Sie haben insgesamt 58 Anbieter unter die Lupe genommen. Nach einer genauen Analyse und Bewertung stellte Experton eine Auswahl von Anbietern im Bereich Cloud Services in Deutschland zusammen, die nach deren Analyse als relevant eingestuft wurden.

Anbieterübersicht Cloud Services

Anbieterübersicht Cloud Services

Quelle: Experton Group

Das Resümee der Autoren ist, dass die Anzahl und die Varianz der Cloud Computing Dienste eindeutig zugenommen haben. Aus dem schwammigen Begriff Cloud Service haben sich die Schwerpunkte der Unternehmen klar herauskristallisiert. Als Kunde kann man erkennen, ob es sich um Public oder Private Cloud sowie Plattform, Infrastruktur oder Software als Services handelt. In der Branche des Cloud Computing dominiert momentan noch SaaS als meist genutzter Cloud Service. Die Untersuchung durch Experton hat außerdem gezeigt, dass sich der Markt differenziert. Die involvierten Unternehmen unterteilen sich immer mehr in Cloud Services und Cloud Technologien.

Experton identifizierte vier Kategorien der Cloud-Anbieter:

  • Leader
  • Product-Challenger
  • Market-Challenger
  • Follower

Leader sind nach deren Auffassung Unternehmen mit einem hochattraktivem Produkt- und Serviceangebot. Dadurch nehmen sie eine hohe Wettbewerbsposition im Markt ein.

Die Product-Challenger werden den Anforderungen ihrer Klientel überdurchschnittlich gut gerecht.  Diese positive Beurteilung kann aber nicht für alle verschiedenen Kategorien der Marktbearbeitung vergeben werden.

Die Gruppe der Market-Challenger zeichnet sich durch eine hohe Wettbewerbsstärke aus. Sie können jedoch nicht mit einem umfangreichen Produktportfolio punkten. Es besteht in diesem Punkt erhebliches Aufholpotenzial im Vergleich zu den Leadern.

Zu den Follower gehören Unternehmen, die bisher noch keine ausgereiften Produkte und Services anbieten. Mit anderen Worten fehlt es ihnen an ausreichender Angebotstiefe und -breite. Ein Follower hat außerdem mit Schwächen  im Bereich der Marktbearbeitung zu kämpfen.

 

Kollaboration in der Cloud: GoogleDocs, Dropbox & Co

von Karola am 28. September 2011

Manch einer wird meinen, dass der Einstieg in die Cloud noch auf sich warten lassen kann. Doch sind wir uns dessen bewusst, dass die Cloud uns schon umgibt? Wenn ich mir bspw. meinen Arbeitsalltag genauer betrachte, fällt auf, wie viele Aufgaben ich schon in der Wolke erledige. Die Nutzung von Cloud-Services hat sich in unseren Alltag eingeschlichen.

Besonders im Bereich Kollaboration sind viele nützliche Cloud-Services entstanden. Es gibt für fast jede Situation in der Teamarbeit eine passende Lösung. Das Produktspektrum reicht vom Speicherplatz über nützliche Tools für die Büroarbeit und Terminfindung bis hin zu Plattformen für den Datenaustausch. Das alles gibt es inzwischen in der Cloud, vieles davon sogar kostenlos. Ich habe schon einige dieser Anwendungen ausprobiert und genutzt. Gerade bei der Arbeit in einem Team können diese Tools hilfreich sein. Die nützlichsten Anwendungen stelle ich euch hier vor.

GoogleDocs

Eine sehr umfangreiche Werkzeugsammlung bietet Google Inc. mit GoogleDocs. Jedem Nutzer eines GoogleMail-Accounts stehen automatisch die angebotenen Webanwendungen zur Verfügung. Das Angebot beinhaltet Anwendungen für Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Erstellung von Bildschirmpräsentationen, Formularen und Zeichnungen. Die Anwendungen eignen sich für die Zusammenarbeit in der Gruppe, da mehrere Google-Nutzer gleichzeitig an den Dokumenten arbeiten können. Die Änderungen werden in Echtzeit bei allen Beteiligten angezeigt, so ist immer jeder auf dem neuesten Stand. Zusätzlich können beliebige andere Dateien online gesichert werden.

Dropbox

Dieser Cloud-Service ist eine Art Festplatte in der Cloud. Nach der Anmeldung stehen jedem Nutzer 2 GB Speicherplatz zur Verfügung. Die Handhabung ist sehr einfach. Man kann entweder über das Internet oder lokal auf dem Rechner auf den Speicher zugreifen. Alle Dateien, die man im Datenordner ablegt, werden automatisch in die Wolke geladen. Eine sehr nützliche Funktion ist, dass man die enthaltenen Unterordner der Dropbox mit anderen Anwendern teilen kann. Dadurch kann auch hier gemeinsam an Dokumenten gearbeitet werden. Die Daten werden bei jedem Anwender synchronisiert und sind immer aktuell.

Slideshare

Eine Plattform zum Teilen von Präsentationen, Dokumenten und Videos ist Slideshare. Die Idee ist, dass man eine Datei nur einmal hochlädt und dann einfach mit vielen anderen teilen kann. Es stehen zahlreiche Mechanismen zur Verfügung, über die sich eine Präsentation dann auch mit anderen teilen lässt (z.B. Social Bookmarks oder Links). Registrierte Nutzer können ihre Präsentationen auch als privat kennzeichnen und die potentiellen Betrachter per E-Mail einladen. Wie bei anderen Sharing-Plattformen auch, können andere Nutzer nach Präsentationen suchen und sich diese direkt auf der Plattform ansehen. Beim Upload von Dateien kann man selbst bestimmen, ob die Dateien auch von den Besuchern heruntergeladen werden dürfen. Bei der Arbeit in einer Gruppe können so wichtige Präsentationen und Dokumente präsentiert und weitergegeben werden.

Evernote

Jeder kennt es, dass man sich bei der täglichen Arbeit am PC einige Notizen und To-Do-Listen schreibt. Da dies schnell unübersichtlich werden kann, bietet Evernote eine clevere Lösung an. Evernote ist ein Notizenmanager mit integrierter To-Do-Liste in der Cloud.

Der Service beinhaltet, dass man sämtliche Notizen, Grafiken, Adressen, To-Dos oder ähnliches speichern, kategorisieren, suchen und löschen kann. Ab der Version 4.5 können sogar Audio-Notizen abgelegt werden. Man kann also per Mikrofon beliebige Texte als Notiz einsprechen. All das wird online gespeichert und indexiert. Als Anwender muss man sich nicht mal merken, wo man es gespeichert hat. Ein Stichwort genügt und die passenden Daten werden herausgesucht.

Doodle

Mit Doodle bietet die Cloud ein einfaches Werkzeug zur Erstellung von Terminumfragen oder einfachen Online-Umfragen. Die Nutzung ist kostenlos sowie anonym und ohne Registrierung möglich. Bei jeder Umfrage erhält man einen spezifischen Link, den man an die Umfrageteilnehmer sendet. Der Ersteller der Umfragen kann Terminvorschläge machen, die von den Umfrage-Teilnehmern abgelehnt oder akzeptiert werden können. Dadurch ist schnell ersichtlich, wann z.B. die nächste Teambesprechung stattfinden kann. In Entscheidungssituationen unterstützt Doodle mit Abstimmungen die Entscheidungsfindung.

SaaS: 10 Tipps für die Marktevaluierung

von Karola am 07. Oktober 2011

Mittlerweile sind viele Softwareanbieter auf den „Cloud-Computing-Zug“ aufgesprungen und bieten auch eine SaaS-Version ihrer Produkte an. Die Produkte unterscheiden sich je nach Zielgruppenausrichtung. Trotzdem gibt es für die Marktevaluierung nützliche Tipps, die zur Evaluierung aller SaaS-Angebote hilfreich sind. Was muss die Anwendung können? Was erwarte ich von dem Anbieter? Und wie sollte die Implementierung ablaufen?

1. Passender Funktionsumfang

Ein wichtiger Schritt vor der Anbietersuche ist die unternehmensinterne Anforderungsanalyse. Welche Funktionen benötigen sie unbedingt? Diese Frage müssen sie sich selbst beantworten und können dann die Anbieter nach dem Funktionsumfang ihrer Produkte einfacher „aussortieren“. Es kann hilfreich sein, wenn sie gewünschte Funktionen in die Kategorien „Muss“ und „Kann“ einteilen. Alles was zur Kategorie „Kann“ gehört, wäre ein Pluspunkt für den jeweiligen Anbieter.

2. Praktische Einsatzmöglichkeit

Wenn Sie einige interessante Anbieter selektiert haben, geht es dann ins Detail. Schauen sie sich die tatsächliche Anwendung an und beurteilen sie, wie gut die Lösung für die Praxis geeignet ist. Können die Mitarbeiter innerhalb kürzester Zeit mit Eingabe einer Berechtigung auf wichtige Daten zugreifen?

3. Migration von Daten

Wenn sie bei der Arbeit auf wichtige Daten angewiesen sind, sollten sie die ausgewählten Anbieter zur Datenmigration befragen. Alle in anderen Systemen gespeicherten Daten und Dateien sollten problemlos übernommen werden können. Im besten Fall können sie ihre Daten direkt durch eine über leicht bedienbare Anwenderhilfe in eine SaaS-Lösung übertragen.

4. Backoffice-Integration

Für eine unkomplizierte Backoffice-Integration sollte die SaaS-Anbieter entsprechende XML-basierte Webservice-APIs anzubieten, die für eine einfache Integration sorgen. So kann die neue Anwendung bestmöglich in die vorhandene IT-Architektur eingebunden werden.

5. Mehrsprachigkeit

Wenn ihr Unternehmen international ausgerichtet ist und die Anwendung an unterschiedlichsten Standorten eingesetzt werden soll, dann ist auch die Mehrsprachigkeit der SaaS-Lösung von Bedeutung. Um die SaaS-Anwendung international nutzen zu können, sollte sie in mehreren Landessprachen zur Verfügung stehen. Dies schließt die vollständige Unterstützung aller Währungen, Einheiten und weiteren Internationalisierungsmöglichkeiten ein.

6. Einpassung in bestehende Geschäftsprozesse

Jedes Unternehmen hat etablierte Arbeitsabläufe und Prozesse. Eine neue Anwendung sollte sich einfach in die betrieblichen Abläufe integrieren lassen. Je nach Art der Anwendung sind neben freien auch vorgefertigte Prozeduren hilfreich, die bei Bedarf eigenständig angepasst werden können.

7. Intuitive Bedienoberfläche

Viele Mitarbeiter sind die Arbeit mit Desktop-Anwendungen gewohnt. Um den Umstieg so leicht wie möglich zu machen, sollte die Bedienoberfläche der SaaS-Anwendung entsprechend dem Umfeld der Desktop-Lösung aufgebaut sein. Dies reduziert den Schulungsaufwand. Je ähnlicher die Strukturen sind, desto schneller nehmen die Mitarbeiter die Neuerung an. Ist die Anwendung anwenderfreundlich und schnell erlernbar bzw. nutzbar?

8. Benutzerunterstützung

Für die Eingewöhnungs- und Schulungsphase sind kleine toolseitige Hilfestellungen sehr wichtig. Zur effizienten Nutzung können kontextsensitive Hilfen, integrierte Lernprogramme und ein telefonischer Support durch den SaaS-Anbieter beitragen.

9. Skalierbarkeit

Ein großer Vorteil der Cloud-Services ist Skalierung. Damit ihr Unternehmen auf die Dynamik des Marktes reagieren kann, sollte die SaaS-Lösung skalierbar sein. Hinterfragen sie beim Anbieter, welche Möglichkeiten für die flexible Erweiterung bzw. Veränderung bestehen.

10. Option zur späteren Migration

Um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein, sollte immer eine Wechsel zur Inhouse-Lösung möglich sein, sei es im Falle einer neuen strategischen Positionierung oder aus anderen Gründen.

Green Cloud? iCloud von Apple soll mit Sonnenenergie betrieben werden

von Karola am 22. November 2011

Apple macht einen weiteren Schritt in Richtung eines saubereren, grüneren Unternehmens. Berichten zufolge plant Apple plant den Bau eines Solarkraftwerks neben dem iCloud Rechenzentrum in Maiden (USA, North Carolina), das den Betrieb der iCloud und anderer Dienste sichern soll. Das Solarprojekt steht unter dem Namen „Dolphin Solar Farm“ und ist eine große Investition von Apple. Eine Stellungnahme von Apple gibt es derzeit noch nicht. Die Investitionen zeigen jedoch, dass das Unternehmen am umdenken ist. Man könnte es als Reaktion auf die Kritik von Umweltschützern sehen, die Apple für einen nicht vorbildlichen Umgang mit Energie kritisierten. Apple hängt im Vergleich zu den restlichen großen Cloud-Anbietern hinterher, grün zu werden. Google ist bisher der Spitzenreiter. Die Informationen des „Facilities Report 2011 – Environmental Update“ und die Investitionen in erneuerbare Energien zeigen eine deutliche Wende des Unternehmens Apple. Die Umsetzung der grünen icloud und anderer Dienste kann ein wesentlicher Marktvorteil sein, um sich von der  wachsenden Zahl von Cloud-Computing-Konkurrenten abzuheben.

Das Engagement zeigt sich auch an anderer Stelle. Mitte Januar 2011 wurde Apple ein Patent zugesprochen, um den Strombedarf von mobilen Geräten zum Teil über Solarenergie decken zu können. Dies ist das vierte Patent in Bezug auf Solarenergie für Apple. Die Solarzellen sind dafür vorgesehen, dienen die Akkus von Smartphones, Notebooks, Tablets & Co aufzuladen. Es ist denkbar die Solarzellen entweder direkt in die Geräte zu integrieren oder sie so zu gestalten, dass sich die Solarzellen abnehmen lassen. Genaueres ist noch nicht bekannt und es bleibt offen, wann die ersten Geräte mit Solarzellen auf dem Markt kommen. Trotzdem wird deutlich, dass Apple bemüht ist in der Zukunft auf umweltschonendere Technologien zusetzen.

Think Green Apple Wallpaper

Think Green Apple Wallpaper

Quelle: PCUnleached

Auch die Konkurrenz schläft nicht! Etwa 40 % der weltweiten Rechenzentren bzw. Servern wird von US-Unternehmen gehostet. Deshalb sind viele amerikanische Unternehmen bestrebt, mit dem grünen Trend Schritt zu halten. Hier ein paar Informationen, wie andere Unternehmen grüner werden wollen.

GE: Im August 2011 eröffnete GE ein LEED-Platinum-zertifiziertes Rechenzentren in Louisville, Kentucky. Nur 6% aller LEED-zertifizierten Gebäude sind Platinum-Zertifizierung erreicht.

Google: Im Vergleich zu anderen Rechenzentren verbrauchen Google-Rechenzentren nur 50% der Energie von den meisten anderen Rechenzentren. Nach Schätzungen verbraucht ein „normales“ Rechenzentrum zwischen 1,1 % und 1,5 % des Gesamtstroms pro Jahr. Google glänzt mit einem Wert von nur etwa 0,01% des weltweiten Stromverbrauchs.

Microsoft: In der Oktoberausgabe der Computerworld erhält Microsoft den 4. Platz bei den „Top Green IT Vendors“ (Händler/Hersteller). Microsoft hat grüne Rechenzentren in Quincy (Washington) und San Antonio (Texas).

Datenspeicherung und -kollaboration in der Cloud mit „box“

von Karola am 04. November 2011

Nachdem „box“ im Jahr 2005 als Studienprojekt von Aaron Levie and Dylan Smith entstand, wurde der Onlinedatenspeicher 2006 offiziell vermarktet. Die Vision der Entwickler war es, viele Menschen, unterschiedliche Geräte und verteilte Netzwerke zu verbinden. Mehr als 50.000 Firmen und 4 Millionen Nutzer zählt Box.net zu seinen Kunden.

Box.net hat sich besonders auf die Nutzung in Unternehmen spezialisiert. Mit seinen Zusatzfunktionen eignet es sich besonders für Content-Management und Kollaboration. Die Nutzung ist wirklich praktisch, denn so hat man als Nutzer von jedem Ort und zu jeder Zeit ein Backup der wichtigsten Daten griffbereit, vorausgesetzt man verfügt über eine Internetverbindung. In der Teamarbeit können alle Daten bequem mit Kollegen geteilt werden, ohne das man sich mit eingeschränkten Größen für E-Mail-Anhänge rumschlagen müsste. Alles ganz einfach online verfügbar.

Mit Box.net können Nutzer beliebige Dateien (Office-Dokumente, Grafikdateien, Präsentationen, Videos etc.) in ihr persönliches Benutzerkonto im Internet hochladen. Bei der Zusammenarbeit können ganze Unterverzeichnisse oder auch nur ausgewählte Dateien anderen Personen zugänglich gemacht werden. Dies ist auch möglich, wenn die anderen Personen keine registrierten box.net-Anwender sind. Die geteilten Daten können einerseits nur ausgetauscht werden, andererseits besteht die Möglichkeit der Zusammenarbeit an den Dateien in den geteilten Verzeichnissen.

Dieses Angebot ist nicht neu. Man kennt es als Standard guter Hosting-Anbieter. Box.net bietet jedoch mehr – zahlreiche Verknüpfungen mit beliebten Web-2.0-Diensten. Mehr als 20 verschiedene Partnerlösungen sind bereits in Box.net eingebunden, dazu zählen beispielsweise:

  • Google Analytics – Für den Abruf von Statistiken
  • eFax – Faxen direkt aus Box.net heraus
  • Twitter – Twittern von direkten Links zu Dateien aus der „Box“
  • Zoho – Office-Dokumente über Zoho anzuschauen und bearbeiten
  • Click.to – Vereinfachtes Einfügen von jeglichen Dateien direkt in box.net (Wikipedia: click.to)

Doch das ist immer noch nicht alles aus dem Repertoire von box.net. Besonders nützlich ist die integrierte Funktion zur Rechtevergabe (beispielsweise Dateizugriff) an einzelne Benutzer oder ganze Nutzergruppen. Ein Reporting-System rundet die Eignung von Box.net für die Nutzung innerhalb des Unternehmens ab. Die Details und Statistiken zu Datentransfer und Benutzer- sowie Nutzergruppen sind jederzeit abrufbar.

Zu den Hauptvorteilen für Unternehmen, zählen insbesondere:

  • Verschlüsseltes Speichern und übertragen in einem zentralen Online-Dateisystem
  • Dokumente standortübergreifend verfügbar, aber nur an einem Ort gespeichert
  • Gesicherter Dateitransfer, unabhaengig von Dateien
  • Unterstützung beim Projektmanagement; Kommentarfunktion, Aufgaben zuweisen und Dateiversionen verwalten
  • Kundenbezogene Dokumente, wie beispielsweise Verträge an einem zentralen Ort verwalten
  • Ersatz eines FTP Systems
  • Vielfältige Zugriffsmöglichkeiten (Webinterface, PC, iPhone / iPad / Andriod / Blackberry, Mobiltelefon)

Für Privatnutzer kann die kostenlose Variante mit 5 GB Speicherplatz interessant sein. Die Funktionen sind jedoch eingeschränkt, so gibt es beispielsweise keine automatische Synchonisation. Für Geschäftskunden gibt es die Produktvariante „Business“, aber es werden auch Individuallösungen für Großkunden angeboten. Alle Details zu den Produktvarianten finden Sie unter Pricing.

Zu den Wettbewerbern von Box.net gehören neben einer unübersichtlichen Zahl von einfachen Storage-/ Hosting-Anbietern unter anderem Dropbox, Livedrive, Wixi, TelekomCloud.

Studie: Google Apps in deutschen Unternehmen

von Karola am 21. Oktober 2011

Vor kurzem habe ich einige kleine Helfer für die Kollaboration aus der Cloud vorgestellt, u.a. GoogleDocs. Sie gehören zum umfangreichen Angebot der Google Apps. Eine aktuelle Studie vom Juni 2011 zeigt nun, dass die Angebote von Google wirklich effektiv in Unternehmen genutzt werden.

Zum 10-jährigen Jubiläum hat Google Germany GmbH die Studie „Faktor Google – Wie deutsche Unternehmen Google einsetzen“ in Auftrag gegeben. Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) führte die Studie durch und befragte deutschlandweit insgesamt 11.000 Unternehmen. Wie der Name schon verrät, geht es um die Nutzung von Google-Anwendungen im deutschen Arbeitsalltag. Welche Ziele verfolgen die deutschen Unternehmen mit Google-Produkten? Wie wirken sich die Anwendungen auf Umsatz und Produktivität aus?

Die Ergebnisse zeigen, dass 17 % der Unternehmen webbasierte Lösung von Google zur Kollaboration und Kommunikation im Firmenkontext nutzen. Doch nicht nur das! Die Anwender bestätigen einen positiven Effekt durch die Nutzung. Fast 70 % der tatsächlichen Google-Nutzer (rund 2.000 Unternehmen) erklären, dass Informationen durch Google besser verfügbar seien. Über 40 % bestätigen eine effizientere Kommunikation mit ihren Kunden und 36 % sehen durch Google Apps bessere Möglichkeiten, firmeninterne Prozesse optimal zu unterstützen. Des Weiteren stellt knapp jedes dritte Unternehmen fest, dass die Mitarbeiter durch die neuen Kooperationsmöglichkeiten kreativer arbeiten. Diese erhöhte Kreativität trägt zur besseren Ausschöpfung des Innovationspotenzials bei.

Produktiveres Arbeiten

Die befragten Unternehmen attestieren eine verbesserte Produktivität durch Google Apps. Die Unternehmen sehen vor allem im dem gemeinsam nutzbaren webbasierten Google Kalender und dem E-Mail-Service einen großen Mehrwert. Dadurch können Mitarbeiter Termine schneller und einfacher koordinieren. Die befragten Google Apps-Nutzer bestätigen eine Produktivitätssteigerung bei den damit bearbeiteten Aufgaben um ca.35 %. Google Docs steigern die Produktivität um durchschnittlich 19 %. Der deutliche Vorteil der Online-Programme für Textverarbeitung und Tabellenkalkulation ist, dass mehrere Beschäftigte gleichzeitig (Standort- und Endgeräte-unabhängig) an demselben Dokument arbeiten können.

Mehr Raum für Innovationen

Viele Ideen gehen aufgrund mangelnder Kommunikation zwischen den Beteiligten und fehlendem Informationsaustausch verloren. So kann eine neue Idee erst gar nicht wachsen und gedeihen. Die Befragten empfinden verbesserten Wissensaustausch und effizientere Kommunikation auf Unternehmensebene mit Google Apps. Als positives Beispiel wird Google Sites genannt. 68 % der befragten Google Apps-Nutzer erklären, dass die Verfügbarkeit von Informationen im Unternehmen durch die Anwendung zum Erstellen von Webseiten und Wikis gestiegen ist. Die effizientere Kommunikation mit Kollegen wird vor allem durch Google Apps erreicht. Dies bestätigen 48 % der Google Apps-Nutzer.

Weniger Kosten

Auch aus finanzieller Sicht sehen die Nutzer einen Vorteil von Google Apps. Laut der Befragten (ca. 60 %) fällt der Umstieg leicht, da Schulungsaufwand, Einarbeitungsdauer und Kosten als gering eingestuft werden. Nach der erfolgreichen Migration werden weitere Kosteneinsparungen durch die Google Apps attestiert. Beispielsweise sind 80 % der Nutzer sind von einem anderen Produkt auf das E-Mail-Programm Google Mail umgestiegen. Dabei haben mehr als 40 % nach dem Wechsel auf ihren eigenen Exchange-Server verzichtet. Dadurch sparen sie die Kosten für die IT-Infrastruktur ein. Der Wechsle zu Google Mail zeigt bei knapp 60 % auch einen gesunkenen Administrationsaufwand.

Ein Fazit der Studie ist, dass der Einsatz von Google Apps im Unternehmen die Produktivität steigert und Innovationen in deutschen Betrieben positiv beeinflusst. Die detaillierten Ergebnisse der Studie können auf der Faktor Google-Sonderseite herunter geladen werden.

Das Wort zur Cloud – Schriftenreihe der Initiative „Cloud Services Made in Germany“

von Karola am 31. Juli 2011

In der Initiative „Cloud Services Made in Germany“ haben sich in Deutschland ansässige Anbieter zusammengeschlossen. Die Beteiligten kommen aus den unterschiedlichsten Cloud Computing-Branchen (IaaS, PaaS, SaaS). Die Initiative wurde im Juli 2010 von der AppSphere AG ins Leben gerufenen und widmet sich wichtigen Fragen rund um Cloud Computing im deutschen Markt. Warum ist die Idee der „German Cloud“ berechtigt und wie wird sich das Thema Cloud Computing in Deutschland künftig entwickeln?

Mit einer Interviewreihe unter dem Titel „Initiative Cloud Services Made in Germany im Gespräch…“ startet die Initiative „Cloud Services Made in Germany“ eine Schriftenreihe zu Themen aus dem Bereich Cloud Computing. An der Schriftenreihe beteiligten sich 26 Unternehmen, die auch an der an der Initiative beteiligt sind. Im Interview stellen sich die Unternehmen kurz vor und beschreiben ihre Cloud-Produkte. Die einzelnen Unternehmen beantworten außerdem, warum es sich aus ihrer Sicht lohnt nach Cloud Services „Made in Germany“ Ausschau zu halten. Jedes Unternehmen gibt abschließend ein persönliches Kommentar bzw. eine Prognose zur Entwicklung des deutschen Cloud-Computing-Marktes. Die Interviews der aktuellen Schriftreihe wurden im Juni 2011 zusammengestellt. Die Interviewreihe soll in regelmäßigen Abständen aktualisiert werden. Dadurch haben auch Unternehmen eine Chance auf Präsentation und Meinungsäußerung, die zukünftig zur Initiative „Cloud Services Made in Germany“ dazu stoßen.

Weitere Informationen zur Initiative „Cloud Services Made in Germany“ findet ihr unter http://www.cloud-services-made-in-germany.de . Die Initiative möchte mit Ihrer Schriftenreihe das Thema Cloud Computing regelmäßig beleuchten. Auf der Website könnt ihr Band 1 der Schriftenreihe direkt herunterladen.

Was bringt mir die Cloud?

von Karola am 28. Juni 2011

Im letzten Post habe ich euch eine viel zitierte Definition von Cloud Computing vorgestellt. Es war die Rede von Ressourcen, die in der Cloud zur Verfügung stehen und als Service angeboten werden. Aber was bekommen wir als Kunden tatsächlich? Was bedeutet Ressource denn nun konkret?

Klassisch unterscheidet man hierzu drei unterschiedliche Servicemodelle, die die Ressourcen genauer beschreiben:

  • SaaS = Software-as-a-Service
  • PaaS = Platform-as-a-Service
  • IaaS = Infrastructure-as-a-Service

SaaS ist eine Alternative zur klassischen Software-Lizensierung. Ich als Kunde kann also eine Software über das Internet nutzen, ohne sie auf meinem eigenen Rechnern zu installieren. PaaS stellt mir als Kunde eine Entwicklungsumgebung bereit, in der Anwendungen entwickelt und ausgeführt werden können. Von IaaS spricht man, wenn grundlegende Ressourcen einer IT-Architektur als Dienstleistung in Anspruch genommen werden. Solche Ressourcen sind bspw. Rechenleistung, Arbeitsspeicher und Datenspeicher.

As a Service“ lese ich immer häufiger, weil es für viele weitere Angebote benutzt wird, wie z. B. Security-as-a-Service, Business-Process-as-a-Service oder Storage-as-a-Service. Die inflationäre Verwendung der Worte hat zu einer Verallgemeinerung geführt – „XaaS“. Man spricht von X-as-a-service und meint, dass „alles“ als Service bereitgestellt werden kann. Tatsächlich können jedoch die meisten dieser Angebote zumindest grob einer der drei Servicemodelle zugeordnet werden.

Wir werden uns also noch weiter an die Details von SaaS, PaaS und IaaS wagen. Mehr dazu in den kommenden Posts.