Compliance – Challenge des Cloud Computing

von Karola am 13. Januar 2012

In vielen Unternehmen gibt es neben den Befürwortern von Cloud Computing auch einige Gegner, die Bedenken in Hinblick auf Datensicherheit, Verfügbarkeit und Performance der Cloud-Dienste haben. Hinzu kommt die Ungewissheit was die Integrationsfähigkeit in bereits bestehende IT-Infrastrukturen und die nahtlose Unterstützung der vorhandenen Geschäftsprozesse betrifft. Ein Unternehmen, das sich für Cloud Computing entscheidet, muss intern und extern Aufklärungsarbeit leisten und die evtl. Bedenken auflösen. Deshalb sind Rahmenbedingungen nötig, um diese Fragen zu klären. In diesem Fall spielt Compliance eine wichtige Rolle.
IT-Compliance beschreibt in der Unternehmensführung die Einhaltung der exteren gesetzlichen, unternehmensinternen und vertraglichen Regelungen und Richtlinien im Bereich der IT-Landschaft bzw. im Teilbereich Cloud Computing. Noch gibt es keine speziellen Compliance-Regeln für Clouds, sondern die allgemeinen IT-Compliance-Anforderungen finden ihre Anwendung. Die bekanntesten nationalen Regelungen zur Erfüllung der IT-Compliance sind:

Für global tätige Unternehmen gelten noch weitere europäische Richtlinien, wie Basel II zur Analyse der Kreditwürdigkeit, und internationale Regelungen. Beispielsweise wenn ein Unternehmen in den USA an der Börse notiert ist, ist u.a. der Sarbanes-Oxley Act (SOX) gültig. Weitere Richtlinien sind z.B. FINRA (NASD/SEC), HIPAA, IFRS, und MiFID. Unternehmen unterliegen demzufolge zahlreichen rechtlichen Verpflichtungen, deren Nichteinhaltung zu hohen Geldstrafen und Haftungsverpflichtungen führen kann. Hinzu kommen noch unternehmensinterne Konventionen und Handelsbräuche. Die Einhaltung dieser zahlreichen Regelungen ist Inhalt der IT-Compliance.
Heutzutage wird oft IT-Governance als Synonym verwendet. Tatsächlich ist Compliance aber nur ein Teilbereich der IT-Governance, der sich mit Informationssicherheit, Verfügbarkeit, Datenaufbewahrung und Datenschutz von IT-Systemen im Unternehmen beschäftigt. Im Unterschied dazu umfasst Governance noch die Bereiche Controlling, Geschäftsprozesse und Management.
Die Herausforderung im Cloud-Compliance ist nun, die Zweifler anhand der Einhaltung der Regelungen zu überzeugen. Die allgemeinen Regelungen müssen auf das Spezialgebiet Cloud Computing adaptiert werden, so dass Compliance mehr Transparenz im Bereich Cloud-Sicherheit bietet. Bei der Adaption gilt es die allgemeinen Anforderungen zu kennen und ihre Bedeutung zu verstehen. Die Vielzahl der Cloud-Angebote und fehlende Standards für Clouds erschweren diese Arbeit.
Bevor man sich die Anbieter genauer anschaut, sollten Unternehmen eine Ist-Analyse ihrer bestehenden IT-Infrastruktur durchführen.

  • Welche Dienste können überhaupt ausgelagert werden? Welche sollen intern bleiben?
  • Welche Systeme und Prozesse sind unternehmenskritisch? Welche Daten sind wichtiges geistiges Eigentum?

Auf dieser Basis lassen sich alle relevanten Bereiche definieren, die für die Nutzung von Cloud Computing geeignet sind. Im Folgeschritt müssen die Anforderungen an den Cloud-Anbieter definiert werden, wie z.B.:

  • Aufrechterhaltung der Services im Notfall/Eskalationsmanagement
  • Vergütungskriterien
  • Regelungen über Teilleistungen und deren Kündigung
  • Nutzungsrechte von urheberrechtlich geschützten Programmen
  • Lizenzrechte, Haftung
  • Datenschutz, Datensicherheit
  • Rechte auf Daten bei Beendigung des Vertrags

Wie sie sehen ist der Umgang mit Cloud-Compliance kein Kinderspiel. Deshalb bietet sich der Einstieg anhand kleiner Pilotprojekte an. Unter der Leitung eines Verantwortlichen werden so erste Erfahrungen gesammelt, die bei Erfolg später auf größere Projekte übertragen werden können. Der Gesamtverantwortlich fungiert dann im Unternehmen als Berater und hilft bei weiteren Adaptionen.

SaaS: Vorteile für den Nutzer (1) – Kurze Einführungszeit statt langwieriger Aufbauarbeit

von Karola am 10. August 2011

Ein großer Pluspunkt der Cloud-Computing-Technologien liegt in der Bereitstellung über das Internet. Für einen Nutzer von SaaS bedeutet das einerseits uneingeschränkten Zugriff von jedem Ort mit einem Internetzugang, so dass mobiles Arbeiten möglich ist. Anderseits kann der Nutzer  unmittelbar nach Vertragsabschluss auf die gemietete SaaS-Anwendung zugreifen und deren Funktionen nutzen.

Neben dem positiven Zeitfaktor spricht auch ein geringer Investitionsaufwand für SaaS. Die Anschaffung zusätzlicher Hardware ist nicht notwendig. Der Nutzer benötigt lediglich einen aktuellen Internet-Browser. Dadurch entfällt der Zeitaufwand für die Implementierung neuer Hardware.

SaaS-Lösungen sind meist standardisierte Anwendungen. Dadurch können die Konfiguration und das Set-Up der Anwendung bei neuen Kunden schneller und einfacher realisiert werden als beim klassischen Lizenzkauf. Das bedeutet, dass die Implementierung einer SaaS-Lösung innerhalb kürzester Zeit durchgeführt ist.

SaaS ist gerade für kleine und mittlere Unternehmen attraktiv. Denn der Servicenehmer hat ein geringeres Investitionsrisiko, da er für die Softwareeinführung keinerlei IT-Hardware benötigt und ausschließlich für die Einführungsberatung bezahlt. Einige Studien belegen, dass die Investitionskosten im Vergleich zu einer On-Premise-Lösung um 30 % gesenkt werden können. Die minimierten Investitionskosten für Software sind eine wichtige Chance für Startup-Unternehmen und Neugründungen mit geringem Startkapital. Die SaaS-Lösungen sind bei geringeren Kosten deutlich schneller einsatzfähig als traditionelle Software.

Erwartungen an Cloud Computing – Kosteneinsparung und Flexibilität an oberster Stelle

von Karola am 11. August 2011

Im Mai dieses Jahres führte das britische Marktforschungsunternehmen Vanson Bourne eine europaweite Studie zum Thema Cloud Computing durch. Die Studie wurde von Easynet in Auftrag gegeben. Die Teilnehmer der Studie waren 800 IT-Entscheider aus Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern aus sieben europäischen Ländern. Unter den Befragten waren 200 aus Deutschland und 50 aus der Schweiz. Alle Teilnehmer wurden zu ihren Einschätzungen bezüglich Cloud Computing befragt.
Daraus hat sich ergeben, dass die europäischen Unternehmen unterschiedliche Vorteile in der Nutzung von Cloud Computing sehen und schätzen. Zwei genannte Vorteile stechen aus den Ergebnissen jedoch deutlich hervor. Über die Hälfte (55 %) der Befragten sieht die Möglichkeit zu Kosteneinsparungen als Hauptvorteil. Dieser Aspekt wird gefolgt von den erwarteten Vorteilen Flexibilität der IT-Nutzung und effizienterer Einsatz von Ressourcen.
In der Studie wurde neben den Vorteilen von Cloud Computing auch der Sicherheitsaspekt thematisiert. Die Ergebnisse sind jedoch nicht überraschend. Sicherheit ist heutzutage in jedem Unternehmen ein wichtiger Faktor. Die Studie zeigt, dass für 63% der Befragten Sicherheit mitunter das wichtigste Thema beim Cloud Computing ist. Erwartungsgemäß sind die Werte in Deutschland (65 %) und der Schweiz (72 %) etwas höher als beim europaweiten Durchschnitt.

Die Ergebnisse der Studien haben aufgedeckt, dass die Unternehmen eine Tendenz bei den Cloud-Modellen haben. Die Private Cloud wird im Vergleich zu Public Clouds mit 52 % bevorzugt. Deshalb würden die befragten Unternehmen auch eher in Private Clouds investieren.
Teil der Studie waren auch gezielte Fragen nach den Vorteilen des Private-Cloud-Konzepts. Die Antworten zeigen eine Übertragung vom gesamten Cloud-Computing-Konzept auf die Private Cloud im Speziellen. Auch hier sehen die Befragten den Vorteil primär bei geringeren Kosten und höherer Flexibilität. Dieser Meinung sind 41 % der teilnehmenden Unternehmen.

In der Anwendung von Private Clouds schätzen 40 % die Möglichkeit, spezielle Sicherheitsaspekte zu verbessern. Individuelle Security Levels und Zertifizierungen können realisiert werden und sind von Vorteil. Ein Drittel (34 %) der Befragten schätzt außerdem die Möglichkeit der Vereinbarung von individuellen Service Level Agreements (SLA) – sozusagen der individuelle Servicevertrag für Cloud-Dienstleistungen.
Ich lese aus den Ergebnissen, dass das Thema Sicherheit in der Cloud eine zentrale Rolle spielt. Die Unternehmen möchten von den genannten Vorteilen profitieren. Doch nicht alle nutzen letztendlich wirklich die Private Cloud, die einige Sicherheitsprobleme lösbar macht. Es wird noch einige Zeit dauern bis die Unsicherheiten zum Thema aufgelöst werden. Hier müssen die Anbieter also weiter aufklären.

Fernstudium Cloud Computing

von Andreas Junginger am 02. März 2012

Die Hamburger Akademie für Fernstudien erweitert ihr Angebot um den neuen Lehrgang „Cloud Computing“.  Dieses Angebot richtet sich an Interessenten, die bereits über umfassende IT-Kenntnisse verfügen und sich eine entsprechende Zusatzqualifikation im Themengebiet Cloud Computing erwerben möchten bzw. müssen. Ein rasant wachsender Markt und die rosigen Zukunftsaussichten der Branche sollen zusätzlich zu diesem Lehrgang motivieren.

Logo der Hamburger Akademie für Fernstudien

Die Inhalte des Lehrgangs

Zu Beginn sollen die Grundlagen des Cloud Computing vermittelt werden. Die Begrifflichkeiten und der Entwicklungsprozess der Systeme stehen am Anfang des Lehrgangs. Auf den theoretischen Grundlagen, zu denen auch die Virtualisierungstechnik gehört, bauen sich im weiteren Verlauf die praktischen Inhalte des Lehrgangs auf. Das Installieren einer virtuellen Maschine mit VMware und des Cloud-Betriebssystems Chromium stehen ebenso auf dem Lehrplan wie der Umgang mit Office 365.

Die Anwendung im Unternehmensumfeld wird durch die Installation von MS Windows Server und der Konfiguration von virtuellen Maschinen für eine Cloud-Applikation geübt. In diesem Teil werden dem Lehrgangsteilnehmer auch diverse Cloud-Tools für die Administration vorgestellt.

Um den Kern einer Cloud-Infrastruktur kennen zu lernen, beschäftigt man sich mit der Architektur dynamischer Rechenzentren und der Bedeutung von Storage Area Networks.  Im Zentrum dieses Themengebietes steht die Hochverfügbarkeit, Flexibilität und Skalierbarkeit von Systemen durch Virtualisierung.

In einem weiteren Praxisteil wird eine Cloud-Anwendung  im Web umgesetzt, die auf der Windows Azure Plattform aufsetzt. Der Aufbau und die Möglichkeiten der Azure Plattform werden im Vorfeld der Praxisaufgabe behandelt.

Neben den technischen Aspekten stehen auch organisatorische und gesetzliche Themen auf dem Programm. Datenschutzrechtliche und sicherheitsrelevante Punkte gehören genauso zu den Inhalten wie die betriebsinterne Compliance und das Vorgehen bei der Übergabe an externe Dienstleister.

Der Ablauf des Lehrgangs

Die festgelegte Dauer des Lehrgangs beträgt 12 Monate. Diese Zeit kann auf Wunsch kostenlos auf 18 Monate verlängert werden. Der wöchentliche Lernaufwand wird mit 7 Stunden angegeben. Innerhalb des Zeitraums werden die Teilnehmer mit schriftlichem Arbeitsmaterial und der entsprechenden Software versorgt. Ebenso stehen Studienleiter für eine individuelle Betreuung und der Zugang zu einer Online-Plattform zur Verfügung. Im Verlauf des Lehrgangs erbringt man durch die Bearbeitung von Einsendeaufgaben den Leistungsnachweis, der zum erfolgreichen Abschluss des Lehrgangs und einem Zeugnis der Hamburger Akademie führt.

Weitere Informationen zu diesem Lehrgang können bei der Hamburger Akademie für Fernstudien gefunden werden.

Cloud Computing weltweit – Wird der neue Trend überall gleich aufgenommen? (2)

von Karola am 17. August 2011

Im letzten Post habe ich euch von der internationalen Studie der Marktforschungsgesellschaft GfK Custom Research berichtet. Sie befragten Unternehmen aller Größen in Brasilien, China, Deutschland, Großbritannien, Indien und den USA. Ich möchte euch die restlichen Ergebnisse nicht vorenthalten. Wie denken die unterschiedlichen Nationen über Kosten und Anbieter im Bereich Cloud Computing?

Kostenfaktor

Auch das Thema Kosten wird unterschiedlich beurteilt. Die Studie befasste sich mit den finanziellen Aspekten des Cloud Computing. Sie ergab, dass 42 % der Befragten Bedenken wegen den Kosten des laufenden Betriebs haben. Es zeigt sich, dass die Einsparungspotenziale durch den Einsatz von externen Cloud-Computing-Services nicht offensichtlich als Vorteil angesehen werden. In den Industriestaaten sind Kosteneinsparung und Flexibilität weniger genannte Argumente, um für Cloud Computing zu argumentieren. Ganz anders in den Schwellenländern: Hier benennen die IT-Verantwortlichen Kosteneinsparungen als einen der größten Vorteile der Cloud. Eine mögliche Erklärung dafür sind die geringeren finanziellen Mittel der Schwellenländer. Den kapitalschwächeren Unternehmen kommt das Cloud-Konzept höchst gelegen. Die Cloud ermöglicht einen besseren Zugang zu IT-Leistungen, wobei keine eigene IT-Umgebung aufgebaut werden muss. Dadurch kann ein Unternehmen ohne großen Kapitalaufwand dem weltweiten Wettbewerb entgegentreten.

Anbieterpräferenz

Laut der Studie der GfK sind Amazon, Apple, Google und Microsoft insgesamt die bekanntesten Anbieter im Bereich Cloud Computing. Der Bekanntheitsgrad einzelner Anbieter differenziert jedoch von Nation zu Nation. In China und Indien erfreuen sich außerdem IBM und Oracle einer gewissen Popularität. Die Ergebnisse in Brasilien zeigen Google und Microsoft als klare Favoriten in Bezug auf Bekanntheit.

Der ermittelte Bekanntheitsgrad der Anbieter ist jedoch nicht mit der tatsächlichen Nutzung gleichzusetzen. Es ist keine Garantie dafür, ob ein Unternehmen auch den Service des bekanntesten Anbieters wählt. Die Auswahl eines Anbieters ist meist eine Entscheidung auf Vertrauensbasis. Ein Unternehmen schaut genau, wie der Dienstleister die sensiblen Daten behandelt.

Die Studie belegt, dass die IT-Verantwortlichen der Schwellenländer deutlich mehr Vertrauen in die großen weltweiten Anbieter haben. Die Befragten der westlichen Länder lassen sich dadurch weniger beeinflussen. Dies ist ein wichtiges Indiz dafür, dass in den Schwellenländern Brasilien, China und Indien großes Potenzial für Cloud-Computing-Anbieter besteht. Im Unterschied dazu sind die Unternehmen in Europa und den USA noch etwas zögerlicher.

Die Spitzenposition unter den Anbietern nimmt Microsoft ein. Zwei Drittel der befragten IT-Entscheider haben größtes Vertrauen in Microsoft. Der Spitzenreiter wird gefolgt von IBM (63 %) und Google (58%). Die übrigen Anbieter können sich im Ranking erst mit erheblichem Abstand zu den drei genannten positionieren. Die deutschen Unternehmen geben eine etwas abweichende Einschätzung zu den Anbietern ab. Hierzulande teilen sich IBM und die Deutsche Telekom die Vorreiterstellung mit deutlich höheren Vertrauenswerte als Microsoft und Google.

Trotz der klaren Favoriten ist der neue Markt des Cloud Computing offen für neue Anbieter. Wer das Vertrauen der Kunden gewinnt, hat gute Chancen auf dem Markt. Dabei ist wichtig, dass man als Anbieter Sicherheit gibt und seine Angebote glaubhaft an den Mann bringt. Die Kunden freuen sich über transparente Geschäftsbeziehungen und Kontrolle der Angebote.

Die ermittelten Ergebnisse zeigen, dass Cloud Computing weltweit anders angenommen wird. Ich bin gespannt, ob sich die Unterschiede in den nächsten Jahren ausbalancieren werden.

Cloud-IT im Rückblick – Wer hat sich profiliert und wer hat noch viel zu tun?

von Karola am 29. Dezember 2011

Das Geschäftsjahr neigt sich dem Ende. Eines ist dieses Jahr deutlich geworden – Cloud Computing ist nicht mehr wegzudenken und viele IT-Unternehmen springen auf die Wolke auf. Das Jahresende ist eine gute Gelegenheit, sich die Lage der fünf führenden IT-Unternehmen im Rückblick genauer anzusehen.
Wichtige Trends waren dieses Jahr Cloud Computing im Kontext von Mobilität und Social Web. Für so manchen Konzern der „Big Five“ (HP, IBM, Microsoft, Oracle, SAP) waren die Trends eine große Herausforderung. Einige haben sie besser und andere schlechter gemeistert.
In diesem Jahr schien es so als hätte Hewlett-Packard (HP) strategische Probleme gehabt. Es wurde viel Geld investiert, jedoch auch einige Fehlentscheidungen getroffen. Es hat sich gezeigt, dass sich die Entwicklung von einzelnen Bausteinen nicht rentiert. Nun will man bei HP im neuen auf Kundenorientierung setzen und komplette Cloud-Lösungen anbieten. Dafür muss der Konzern jedoch sein Service- und Softwaregeschäft erheblich ausbauen. Das neue Jahr soll mit einer strategischen Neuausrichtung wieder zum Erfolg führen.
Anders sieht es bei IBM aus. Der Konzern scheint auf dem richtigen Weg zu sein. Die betriebswirtschaftlichen Zahlen stimmen und die Aussichten sind gut. Grund dafür ist die Ausgewogenheit bei Technologie-, Produkt- und Serviceangeboten. So scheint es als wäre IBM momentan relativ krisenresistent. Das Unternehmen ist mit Business Intelligence, Cloud Computing, Social und kollaborativen Werkzeugen am Puls der Zeit. Auch die neue Führung, Virginia Rometty, lässt mit ihrer Erfahrung auf ein positives Jahr 2012 hoffen.
Im Gegensatz dazu scheint sich Microsoft in einer Krise zu befinden. Vor allem die aktiven Unternehmen Apple und Google machen Microsoft schwer zu schaffen. Der etablierte Konzern Microsoft hechtet den neusten Trends hinterher und ist ständig im Zugzwang. Die Konkurrenz bestimmt, wie es in der Mobilität weitergeht. Daneben sieht Microsoft etwas blass aus. Die neue Kooperation mit Nokia muss gefestigt werden und überzeigen, um wieder auf dem Markt voran zu kommen.
Auch Oracle steht momentan gut da. Jedoch gibt es ein paar Knackpunkte, die die Stabilität des Erfolgs beeinflussen könnten. Analytische Datenbanken mit In-Memory-Technologien sind auf dem Vormarsch, aber SAP stellt in diesem Bereich eine große Konkurrenz da. Der Wettbewerb könnte positiv oder negative für Oracle ausgehen. Weitere Minuspunkte für Oracle sind, dass der Konzern Marktanteile im Bereich Business Intelligence verliert und dessen Integration immer noch viel Aufwand verursacht.
Ein leuchtender Stern am Cloud-Himmel ist SAP aus Walldorf. Das Unternehmen überzeugt mit innovativen Ideen seine treuen Kunden. Mit viel Schwung widmet man sich der Weiterentwicklung. Die bisherigen Jahre haben dazu beigetragen, dass SAP mit seinen Produkten gereift ist. Mit der richtigen Strategie und praktischen Lösungen kann sich SAP auf dem Cloud-Computing-Markt etablieren. Auch im Bereich Mobilität ist SAP mit der eingekauften Plattform von Sybase vorne mit dabei.
Als Fazit lässt sich feststellen: IBM und SAP sind die Gewinner im Jahr 2011, bei denen es geschäftlich relativ rund läuft. Im Unterschied dazu, gibt es bei Microsoft, Oracle und vor allem HP noch viel zu tun. Das Ziel sollte sein, mit Innovation zu überzeugen. Denn Apple und Google machen zunehmend Druck. Es wird in Zukunft nicht gerade leichter werden, sich für die künftigen Wachstumsfelder Cloud Computing, Mobilität und Social Web zu transformieren.

SaaS: Vorteile für den Nutzer (2) – Eigene IT wird entlastet

von Karola am 15. September 2011

Das Cloud-Servicemodell SaaS zeichnet sich dadurch aus, dass man über ein Netzwerk direkt auf eine Software zugreifen kann. Im Klartext heißt das, man benötigt lediglich einen Internetzugang, um mit der Software zu arbeiten und die Funktionen zu nutzen. Die Bereitstellung über das Internet bedeutet weniger Aufwand für die Implementierung der Anwendung. Im Prinzip braucht ein SaaS-Nutzer keine bzw. minimale IT-Kenntnisse und erst recht keinen IT-Spezialisten, um die Anwendung zu verwenden.

Sicher kennt jeder das lange Prozedere, wenn man auf dem privaten Rechner eine Software zum Laufen bringen möchte. Die gekaufte Software muss installiert und der PC dafür eingerichtet werden. Dieser Aufwand vervielfacht sich erheblich, wenn man die IT-Umgebung eines ganzen Unternehmens auf den neusten Stand bringen möchte. Die Einführung und Nutzung traditioneller Software bedeutet erhöhten Personalaufwand für Installation, Wartung, Updates und ggf. Migration.

Mit SaaS-Lösungen kann hingegen der Eigenaufwand für den IT-Betrieb minimiert werden. Die Cloud-Anwendung ist ohne jegliche Implementierung sofort über das Internet einsetzbar. Die Aufwandsminimierung beschränkt sich jedoch nicht nur auf die Implementierung. Im gesamten Lebenszyklus der Anwendung sind Entlastungen möglich: technische Betreuung/Support, Wartung, Aktualisierung, Patches und Datensicherung. Es gehört zum Service, dass alle IT-relevanten Vorgänge vom Dienstleister übernommen werden. Auch der Support wird direkt durch die dortigen Experten geleistet. Meist sind auch regelmäßige Updates und Upgrades im Service des Anbieters inbegriffen.

Diese Bereitstellungsart bringt erhebliche Vorteile für die unternehmensinterne IT-Abteilung. Wenn man erst einmal Kunde eines Cloud-Anbieters ist, muss man sich als Kunde nicht um den Betrieb der Anwendung oder der dazugehörigen IT-Umgebung kümmern. Dies schont die eigenen personellen Ressourcen – und das nicht nur bei der Einführung!

SaaS: Vorteile für den Nutzer (3) – Klar kalkulierbare Betriebskosten

von Karola am 21. September 2011

Das Prinzip von SaaS beruht darauf, dass ein Anwender den webbasierten Zugriff auf die betriebsbereite IT-Anwendung mietet. Er erspart sich die Kosten für Softwarelizenzen und Hardware und zahlt lediglich für den Funktionalitätsumfang der Anwendung. Die schnelle und kostengünstige Implementierung der webbasierten Anwendungen macht das SaaS-Modell besonders attraktiv. Jeder Anwender mit einer Internetverbindung hat jederzeit Zugriff auf die Anwendung und kann „direkt“ nach Vertragsabschluss loslegen.

Die SaaS-Anbieter schaffen transparente und planbare Mietbedingungen, da meistens pro Nutzer und Monat ein Festpreise berechnet wird. Die angebotenen Mietmodelle orientieren sich an der tatsächlichen Nutzung. Mittlerweile gehört es auch zum Standard, dass Aktualisierung und Erweiterung der Anwendung mit dem Servicepaket abgedeckt sind. Das bedeutet für den Kunden, dass keine zusätzlichen Kosten anfallen.

In der Regel ist man als Kunde auch nicht an langfristige Verträge gebunden. Die Kombination aus niedrigen Anschaffungskosten und der geringer Kapitalbindung aufgrund flexibler Mietverträge sprechen für die Nutzung von SaaS-Produkten. Die anfallenden Kosten lassen sich klar kalkulieren. Je nach Bedarf kann man den Service erweitern oder sich einen „passenderen“ Anbieter suchen. SaaS-Anwendungen sind flexiblere als traditionelle, gekaufte Lösungen. Die Flexibilität des Kunden birgt Risiken für den Cloud-Anbieter, weil die gewonnen Kunden auch schnell wieder weg sein könnten. Deshalb streben alle Anbieter einen optimalen Service für ihre Kunden an. Und davon profitieren wiederum die Endkunden.

Cloud … On-Demand!

von Karola am 27. Juli 2011

Cloud Computing zeichnet sich durch hohe Flexibilität für Anbieter und Nutzer aus. Ein wesentlicher Grund dafür ist das Prinzip von On-Demand-Services.

On-Demand bedeutet soviel wie „auf Anforderung“ oder „auf Abruf“. Der Begriff weist auf eine flexible zeitnahe Erfüllung von Anforderungen bzw. Nachfragen hin, z.B. bei Dienstleistungen, Waren oder Ähnlichem. On-Demand ist eng dem Begriff „As a Service“ verknüpft, da es immer um die Bereitstellung von Serviceangeboten geht.

Cloud Computing On-Demand bezeichnet die flexible Bereitstellung von Service-Modulen für den Cloud-Nutzer. Die Bereitstellung geschieht in der Regel durch einen Dienstleister/Anbieter. Die verwendeten Systeme und Prozesse müssen flexibel angelegt sein, da sie häufig Echtzeitforderungen unterliegen. Zur schnellen Reaktion und Erbringung der Leistung benötigen die Anbieter den vollen Zugriff auf die notwendigen Ressourcen.

Der Begriff entstand vor allem aufgrund von Service-Modulen im Bereich von Infrastruktur-Angeboten (Server, Storage, Backup, Netzwerk etc.). Heutzutage schließt On-Demand jedoch auch Middleware, Anwendungen bzw. Services ein.

Die Grundidee von On-Demand ist, dass die Ressourcennutzung optimal an die Business-Anforderungen angepasst werden kann. Für den Nutzer werden Dienstleistungen attraktiv, wenn es keine oder nur geringe

  • Vorlaufzeiten zur Bereitstellung der Servicemodule
  • Kündigungsfristen bei geringeren Abnahmemengen

gibt.

Während die Kunden ein Interesse an unbegrenzter Flexibilität haben, ist dies aus Sicht des Dienstleisters nicht uneingeschränkt möglich. Er benötigt Vorlaufzeiten zum Auf- und Ausbau von Infrastruktur. Auch aus kommerziellen Gründen sind bestimmte Bindungszeiten vorteilhaft.

Die erreichte Flexibilität von On-Demand überträgt sich ebenso auf dynamische Abrechnungsmodelle. Dazu gehört die Abrechnung nach dem Pay-per-use-Prinzip. Statt pro Arbeitsplatz und Jahr zahlt ein Kunde dann pro tatsächlicher Nutzung eines Service. Die individuelle Abrechnung ist möglich, da die Dauer der Nutzung von einer virtuellen Anwendung genau erfasst werden kann. Diese Anwendung wird von einem zentralen Server bereitgestellt. Cloud Computing als Evolution in der Technik führt zu einer „Revolution“ in Businessstrukturen. Die IT wird mit monatlichen Betriebsausgaben auf Basis einer nutzungsabhängigen Abrechnung genutzt.

On-Demand-Modelle sind gerade bei kleinen und mittelständischen Unternehmen beliebt, weil sie nur eine geringe bzw. nicht notwendige Kapitalbindung erfordern. Aber auch größere Unternehmen nutzen die Vorteile von flexiblen Kostenstrukturen. Vor allem bei schwankenden oder zyklischen Anforderungen kann die Nutzung von On-Demand-Services von Vorteil sein.

Mit dem Zusatz „On-Demand“ werden einige positive Eigenschaften assoziiert – etwas geht schneller, sofort, flexibler usw. Dies haben auch die Marketingexperten erkannt und verwenden den Begriff unter Umständen irreführend. Einige Systeme oder Prozesse erhalten den Zusatz, obwohl nicht direkt erkennbar ist, was im speziellen Fall „auf Anforderung“ passiert. Daher sollte man On-Demand-Angebote ordentlich prüfen, ob es den eigenen Anforderungen genügt und ob die mit dem Begriff verbundenen positiven Eigenschaften zutreffen.

SaaS: Vorteile für den Nutzer (4) – Mehr Flexibilität im Geschäftsalltag

von Karola am 27. September 2011

Heute dies und morgen das – der Markt ist sprunghaft. Unternehmen müssen heutzutage schnell und flexibel auf Veränderungen am Markt reagieren können. Um im Wettbewerb bestehen zu können, sollte man Facility-, IT- und Mitarbeiter-Ressourcen flexibel und bedarfsgerecht einsetzen. Die notwendige Flexibilität ist mit dem Einsatz von Cloud Computing erheblich leichter.

Der traditionelle Weg (ohne Cloud Computing) bedeutet langfristige Planung der IT-Infrastrukturen und Personalressourcen. Die IT-Verantwortlichen müssen sich für die kommenden drei bis fünf Jahre im Voraus festlegen. Aufgrund der langfristigen Sicht müssen eventuelle Belastungsspitzen der IT-Kapazitäten mit eingeplant werden. Die Folge ist, dass eher zu groß geplant wird, um für den Extremfall gewappnet zu sein. Es ist Tatsache, dass sich der Markt mit rasanter Geschwindigkeit weiterentwickelt. Eine jahrelange Vorausplanung ist dabei eher ungeeignet. Diese Zeitspanne ist einfach zu groß, um als Unternehmen wirklich bedarfsgerecht und flexibel zu sein. Es kommt zu Fehlplanungen und zeitweise ungenutzten Ressourcen.

In diesem Kontext zeigt sich das Potenzial von Cloud Computing. Ein Unternehmen bindet sich nicht an eigene Infrastrukturen. Es umgeht die Anschaffung von teuerer IT-Infrastruktur, die für den Normalbedarf an 350 Tagen im Jahr völlig überdimensioniert ist. Änderungen und Erweiterungen in herkömmlichen IT-Infrastrukturen sind oftmals arbeits- und zeitintensiv. Sie verursachen in der Regel auch erhebliche höhere Kosten. Mit der Nutzung skalierbarer Ressourcen wie SaaS und IaaS verfügen Sie innerhalb kürzester Zeit über zusätzliche Rechenleistung und zusätzliche Arbeitsplätze. Bei Bedarf können sie sogar ihren Mitarbeitern einen temporären Heimarbeitsplatz zur Verfügung stellen, und das ohne lästigen Installationsaufwand. Dadurch kann sich ein Unternehmen mit geringem Zeitverzug auf die individuellen Marktbedürfnisse anpassen.

Das größte Potenzial liegt in der Flexibilität und Skalierbarkeit von Cloud Computing. Gerade mittelständische Unternehmen profitieren enorm davon. Sie gewinnen Flexibilität für das gesamte Unternehmen und haben langfristig weniger Kostendruck. Das Mietmodell SaaS macht es möglich, dass Unternehmen innovative Business-Anwendungen nutzen können, ohne vorab viel Geld in die technische Infrastruktur investieren zu müssen.