Service-orientierte Architektur – ein Gefährte der Cloud

von Karola am 29. Juli 2011

Erhöhte Flexibilität und Agilität sind wichtige Argumente für Cloud Computing. Das Modell verspricht eine Optimierung durch die zahlreichen Möglichkeiten, Dienstleitungen in der Cloud zu nutzen oder mit Hilfe der Cloud zu realisieren. Ähnliche Ziele trieben vor einigen Jahren das Konzept der service-orientierten Architektur (SOA) voran. Wie lässt sich SOA nun in den Cloud-Computing-Kontext einordnen?

Neben der Virtualisierung sind Service-orientierte Architekturen grundlegende Voraussetzungen für das Cloud Computing. SOA ist ein weitverbreitetes Management- und Softwarearchitekturkonzept. Das Konzept sieht eine flexible und anpassbare IT-Architektur vor, die eine verteilte Datenverarbeitung unterstützt. Es handelt sich um einen Architekturstil, bei dem Angebot und Nutzung durch voneinander unabhängige Dienste (Services) definiert ist. Dies wird durch Modularisierung der Prozesse und Systeme sowie deren Verknüpfung mittels Webservices erreicht. Durch die Kommunikation über Webservices entfallen hersteller- und plattformabhängige Einschränkungen.

Die Systemarchitektur besteht aus vielfältigen, verschiedenen und eventuell inkompatiblen Methoden oder Anwendungen. Die einzelnen Module bzw. Funktionen sind als offen zugreifbare Dienste angelegt und werden von den Anwendungen gemeinsam genutzt. Mit Hilfe von Middleware greifen die Anwendungen auf diese Dienste zu. Dabei unterscheidet SOA zwischen wieder verwendbaren Diensten und Anwendungen, die Dienste gemeinsam verwenden. Dadurch wird eine plattform- und sprachenunabhängige Nutzung und Wiederverwendung ermöglicht. Auf dieser Basis können die IT-Anbieter nahezu in Echtzeit agieren und in kürzester Zeit auf Abweichungen reagieren.

Typische Eigenschaften einer SOA:

  • Verteilte Komponenten bzw. Dienste
  • Heterogene Dienstnutzer und Dienstanbieter können plattformunabhängig miteinander zusammenarbeiten
  • Unterschiedliche Programmiersprachen und Plattformen zur Implementierung einzelner Dienste möglich
  • Lose gekoppelte Dienste werden dynamisch zur Laufzeit gebunden
  • Dynamische Anpassungen mit lokalen Auswirkungen (aber nicht systemweit) möglich

Beim Cloud Computing werden virtualisierte IT-Infrastrukturen, Plattformen und ganze Anwendungen als Services realisiert. Dabei ist das Architekturkonzept einer SOA als Grundlage unverzichtbar. Eine SOA schafft erst die Voraussetzung, verteilte und lose gekoppelte Dienste von Cloud-Anbietern zu nutzen. Gerade bei der Nutzung in Hybrid Clouds und über Abteilungs- und Unternehmensgrenzen hinweg ist der Einsatz von SOA vorteilhaft. Erst durch die Modularisierung von Technologie, die durch SOA geschaffen wird, können höherwertige Cloud-Dienstleistungen angeboten und genutzt werden.

Mit SOA können verschiedene Cloud-Dienste auf einfache Weise kombiniert werden, so dass man sich an Veränderungen in Geschäftsprozessen softwareseitig schnell anpassen kann. SOA und Cloud Computing stehen demzufolge nicht in Konkurrenz zueinander. Es handelt sich vielmehr um zwei einander ergänzende Modelle. Sie tragen beide zum Austausch und der verteilten Verarbeitung von Unternehmensinformationen bei. Die IT eines Unternehmens kann mit beiden Konzepten schneller an eine veränderte Geschäftsstrategie angepasst werden. Die erreichte Flexibilität und Agilität steigert die Wettbewerbsfähigkeit.

Cloud … On-Demand!

von Karola am 27. Juli 2011

Cloud Computing zeichnet sich durch hohe Flexibilität für Anbieter und Nutzer aus. Ein wesentlicher Grund dafür ist das Prinzip von On-Demand-Services.

On-Demand bedeutet soviel wie „auf Anforderung“ oder „auf Abruf“. Der Begriff weist auf eine flexible zeitnahe Erfüllung von Anforderungen bzw. Nachfragen hin, z.B. bei Dienstleistungen, Waren oder Ähnlichem. On-Demand ist eng dem Begriff „As a Service“ verknüpft, da es immer um die Bereitstellung von Serviceangeboten geht.

Cloud Computing On-Demand bezeichnet die flexible Bereitstellung von Service-Modulen für den Cloud-Nutzer. Die Bereitstellung geschieht in der Regel durch einen Dienstleister/Anbieter. Die verwendeten Systeme und Prozesse müssen flexibel angelegt sein, da sie häufig Echtzeitforderungen unterliegen. Zur schnellen Reaktion und Erbringung der Leistung benötigen die Anbieter den vollen Zugriff auf die notwendigen Ressourcen.

Der Begriff entstand vor allem aufgrund von Service-Modulen im Bereich von Infrastruktur-Angeboten (Server, Storage, Backup, Netzwerk etc.). Heutzutage schließt On-Demand jedoch auch Middleware, Anwendungen bzw. Services ein.

Die Grundidee von On-Demand ist, dass die Ressourcennutzung optimal an die Business-Anforderungen angepasst werden kann. Für den Nutzer werden Dienstleistungen attraktiv, wenn es keine oder nur geringe

  • Vorlaufzeiten zur Bereitstellung der Servicemodule
  • Kündigungsfristen bei geringeren Abnahmemengen

gibt.

Während die Kunden ein Interesse an unbegrenzter Flexibilität haben, ist dies aus Sicht des Dienstleisters nicht uneingeschränkt möglich. Er benötigt Vorlaufzeiten zum Auf- und Ausbau von Infrastruktur. Auch aus kommerziellen Gründen sind bestimmte Bindungszeiten vorteilhaft.

Die erreichte Flexibilität von On-Demand überträgt sich ebenso auf dynamische Abrechnungsmodelle. Dazu gehört die Abrechnung nach dem Pay-per-use-Prinzip. Statt pro Arbeitsplatz und Jahr zahlt ein Kunde dann pro tatsächlicher Nutzung eines Service. Die individuelle Abrechnung ist möglich, da die Dauer der Nutzung von einer virtuellen Anwendung genau erfasst werden kann. Diese Anwendung wird von einem zentralen Server bereitgestellt. Cloud Computing als Evolution in der Technik führt zu einer „Revolution“ in Businessstrukturen. Die IT wird mit monatlichen Betriebsausgaben auf Basis einer nutzungsabhängigen Abrechnung genutzt.

On-Demand-Modelle sind gerade bei kleinen und mittelständischen Unternehmen beliebt, weil sie nur eine geringe bzw. nicht notwendige Kapitalbindung erfordern. Aber auch größere Unternehmen nutzen die Vorteile von flexiblen Kostenstrukturen. Vor allem bei schwankenden oder zyklischen Anforderungen kann die Nutzung von On-Demand-Services von Vorteil sein.

Mit dem Zusatz „On-Demand“ werden einige positive Eigenschaften assoziiert – etwas geht schneller, sofort, flexibler usw. Dies haben auch die Marketingexperten erkannt und verwenden den Begriff unter Umständen irreführend. Einige Systeme oder Prozesse erhalten den Zusatz, obwohl nicht direkt erkennbar ist, was im speziellen Fall „auf Anforderung“ passiert. Daher sollte man On-Demand-Angebote ordentlich prüfen, ob es den eigenen Anforderungen genügt und ob die mit dem Begriff verbundenen positiven Eigenschaften zutreffen.

Virtualisierung und Konsolidierung – unerlässlich für die Cloud!

von Karola am 26. Juli 2011

Virtualisierung und Konsolidierung von Ressourcen bilden die Grundlage der meisten Cloud-Architekturen. In der IT-Branche bezeichnet Konsolidierung die Vereinheitlichung und Zusammenführung von Systemen, Applikationen, Datenbeständen oder Strategien. Dadurch soll die IT-Infrastruktur flexibler und einfacher werden. Konsolidierung beschreibt die Reduzierung von physischen Server-Systemen und die Ersetzung durch virtuelle Systeme. Konsolidierung ist durch einen hohen Grad an Automatisierung und Standardisierung gekennzeichnet, wie z.B. Provisionierung von Ressourcen, Anwendungs- / Security-Patches sowie Monitoring- und Back-up-Verfahren.

Das Konzept der Virtualisierung erlaubt ebenfalls eine abstrakte, logische Sicht auf physische  Ressourcen. Sie kann auf Server, Datenspeicher, Netzwerke als auch Software angewendet werden. Dabei werden physische Ressourcen in Pools zusammengefasst und gemeinsam verwaltet. Die Ressourcen werden dabei nicht nur von einer Anwendung beansprucht, sondern von mehreren gemeinsam genutzt. Der positive Effekt sind flexiblere Bereitstellung und bessere Kapazitätsauslastung.

Viele Unternehmen setzen Virtualisierungstechnologien zur Optimierung ihrer vielfältigen IT-Ressourcen ein. Virtualisierung beschleunigt die Provisionierung von Anwendungen, wodurch Unternehmen schneller auf vorhersehbare und unvorhersehbare Ereignisse reagieren können. So wird die Unternehmensflexibilität gesteigert. Bei intelligenter Verteilung von Anwendungen auf die verfügbaren Ressourcen lässt sich der Auslastungsgrad sogar auf 70-90 % steigern.

Virtualisierung wird häufig mit Hardware, Servern und Datenspeicher in Verbindung gebracht. Für das Cloud Computing umfasst sie darüber hinaus auch Anwendungen und Client-Dienste. Der Vormarsch von Cloud Computing ist eng mit den Virtualisierungstechnologien verknüpft. Sie ermöglichen im Cloud Computing die Entkopplung von Diensten wie Betriebssystemen und Anwendungen von Hardware. Die neue Flexibilität ermöglicht neue Betriebsmodelle.

Ohne Virtualisierung lässt sich ein physikalischer Server nur einmal für einen bestimmten Cloud-Service verwenden. Im Gegensatz dazu ist durch den Einsatz von Virtualisierung die Aufteilung in mehrere virtuelle Server möglich. Es können somit Cloud Services für mehrere Kunden bereitgestellt werden. Das erlaubt wiederum den Betrieb einer konsolidierten und kostengünstigen IT-Umgebung. Als Anbieter kann man schließlich preisgünstige Angebote für Cloud Services zu Verfügung stellen. Die optimierte Ausnutzung der Ressourcen als Hauptvorteil der Virtualisierung ist für das Cloud Computing besonders wichtig.

Konsolidierung und Virtualisierung ermöglichen die Bereitstellung flexibler Dienste in einer Cloud-Umgebung. Sie sind die Grundlage für die dynamische Aufteilung von Ressourcen. Der Mehrwert von Konsolidierung und Virtualisierung im Cloud Computing zeigt sich in folgenden Punkten:

  • höhere Auslastung der Ressourcen (Server, Storage oder Netzwerk),
  • schnellere Bereitstellung von neuen Systemen
  • niedrigere Kosten der Infrastruktur (Platz, Strom Klima),
  • höhere Mobilität und Verfügbarkeit von Diensten,
  • niedrigere Kosten des Betriebs.

Beide Konzepte dienen dazu, die IT-Infrastruktur eines Unternehmens zu optimieren und gleichzeitig die Kosten für die Bereitstellung von Services und den laufenden Betrieb zu reduzieren.

So macht der Einsatz von Cloud Computing Sinn! Anwendungsfall: Kontinuierliches Wachstum

von Karola am 17. Juli 2011

Die IT-Branche ist schnelllebiger denn je. Deshalb ist die schnelle Reaktion auf Marktveränderungen ein wichtiger Erfolgsfaktor für Unternehmen. Eine klassische Anwendung von Cloud Computing ist das kontinuierliche Wachstum von Plattformen und Anwendungen.

Über die Vorteile des Cloud Computing aufgrund von Skalierbarkeit habe ich euch kurz berichtet. Dieses wichtige Merkmal macht die Cloud interessant für kontinuierliches Wachstum. Bei der Nutzung von klassischen IT-Infrastrukturen wäre die Neuanschaffung von Hardware notwendig, um ein Wachstum zu ermöglichen. Die neue Hardware braucht jedoch Zeit bis sie betriebsbereit ist. Deshalb ist eine schnelle Reaktion bzw. schnelles Wachstum nur bedingt möglich. Während der Aufbauzeit der Hardware können einige Kunden durch evtl. Performance- und Verfügbarkeitsprobleme verloren gehen.

Mit Cloud Computing ist Wachstum einfacher realisierbar. Die in Anspruch genommenen Cloud-Dienste können komfortabel mit dem Unternehmen mitwachsen. So können etablierte Unternehmen sich optimal an die Marktsituation anpassen. Für Startup-Unternehmen ist die Option auf schnelles Wachstum ebenso interessant!

So macht der Einsatz von Cloud Computing Sinn! Anwendungsfall: Zeitlich begrenzte Plattformen oder Projekte

von Karola am 16. Juli 2011

In der Unternehmenspraxis kommt es nicht selten vor, dass Projekte nur über eine bestimmte Zeit laufen und alle Daten auch nur für diesen Zeitraum verfügbar sein sollen. Diese Zeitfenster können wenige Tage bis hin zu einigen Monaten gehen. Ohne eine Cloud-Computing-Lösung muss ein Unternehmen höheren Aufwand betreiben, um dieses befristete Projekt durchzuführen. Genauer gesagt, muss Hardware angeschafft werden. Um die Hardware in Betrieb zu nehmen, fallen Servicestunden an. Und schließlich sind Maßnahmen notwendig (z. B. zusätzliche Techniker), um einen störungsfreien Betrieb zu gewährleisten.

Eine komfortablere Lösung ist da Cloud Computing. Denn man mietet den Service bei einem Anbieter und muss die beschriebenen Aufwände nicht selbst leisten. Der Aufwand wird auf ein Minimum reduziert! Auch aus finanzieller Sicht ergeben sich hohe Einsparmöglichkeiten. Cloud Computing macht also Sinn, wenn Plattformen und Anwendung nur für eine beschränkte Zeit genutzt werden, z. B. bei einmaligen Events.

Ein Vorfahre der Cloud: Grid Computing als Basis des Cloud Computing

von Karola am 13. Juli 2011

Cloud Computing ist im Trend! Doch das Rad wurde nicht neu erfunden. Wesentliche Impulse und Technologien wurden aus dem Grid Computing übernommen.

Grid Computing ist eine Form des verteilten Rechnens. Dabei wird aus einem Cluster von lose gekoppelten Computern ein „Supercomputer“ erzeugt. Ein Cluster ist übrigens ein sogenannter Rechnerverbund/Computercluster, der eine Anzahl von vernetzten Computern beschreibt. In der Regel sind die einzelnen Computer eines Clusters untereinander über ein schnelles Netzwerk verbunden.

Die Intention des Grid Computing ist es, Rechenkapazitäten und Informationen über die Gren­zen von Organisationseinheiten gemeinsam zu nutzen. Die geteilte Nutzung soll in einer sicheren und effizienten Weise funktionieren.

Grid Computing basiert auf drei Basisprinzipien:

  • Standardisierung,
  • Abstraktion von Hardware und
  • Automatisierung.

Ein Grid koordiniert dezentrale Ressourcen und stellt Rechen- und Speicherkapazitäten über das Internet bereit. Der Zugriff erfolgt wiederum über standardisierte Schnittstellen, die durch automatisierte Verteilungsmechanismen unterstützt werden. Standardisierung ist ein wichtiges Mittel, um auf die verschiedenen Ressourcen zuzugreifen, diese zu reservieren, zu überwachen und als ein virtuelles System zu betreiben.

Die gemeinsame, effektive Nutzung von IT-Ressourcen und der Zugriff über das Internet haben sich im Grid Computing etabliert und finden sich auch im Cloud Computing-Modell wieder. Die Erweiterung von Grids durch Rechen-, Speicher- und Netzwerkkapazitäten bei Bedarf ist ebenso Grundlage der Cloud-Infrastruktur.

Grid Computing hat den Weg für Flexibilisierung verfüg­barer Ressourcen und erste nutzungsabhängige Servicemodelle geebnet. Dies sind Grundlagen des Cloud Computing. Des Weiteren lierfert Grid Computing bereits erste Ansätze für Steuerung und Management durch den Anwender.

Grids und Clouds folgen dem Konzept, IT „as a Service“ zur Verfügung zu stellen. Obwohl beide Modelle viel gemeinsam haben, gibt es auch klare Unter­schiede zwischen Grid Computing und Cloud Computing:

  • Grid-Infrastrukturen sind „Langläufer“ mit Vorausplanung und definiertem Ende. Anders ist es bei Clouds – sie sind durch dynamischen Res­sourcenverbrauch ohne Vorausplanung gekennzeichnet.
  • Die Nutzeranzahl von Web-Anwendungen in der Cloud übersteigt deutlich die typische Anzahl der Grid-Nutzer.
  • Virtualisierung, Nutzerzugriff auf Betriebs­systeme und dynamische Software-Provisionierung ist kein generischer Bestandteil von Grids. Dies sind jedoch die Grundvoraussetzungen des Cloud Computings.
  • Grid Computing ist im Wesentlichen PaaS und in Teilbereichen IaaS. Beim Cloud Compu­ting liegt der Fokus auf modernen standardisierten Web-Schnittstellen und programmatische Kontrolle durch den Nutzer.
  • Grundidee des Grid Computing ist eine effi­ziente, kollaborative und freie Nutzung gemeinsamer IT-Ressourcen. Beim Cloud Computing steht der wirtschaftliche im Vordergrund Aspekt („pay-as-you-go“, „on demand“).

SaaS oder kein SaaS, das ist hier die Frage! (Teil 2)

von Karola am 03. Juli 2011

Nun kommen wir der Antwort der Frage noch ein Stück näher. Die nachfolgenden Merkmale sind ebenfalls wichtig, wenn man SaaS unter all den Anwendungen erkennen möchte.

Serviceabrechnung basierend auf dem Verbrauch

Wie bei allen Cloud Computing Services wird auch SaaS flexibel abgerechnet. Die Software wird zum Mietpreis zur Verfügung gestellt und die tatsächliche Nutzungszeit wird erfasst. Diese Praxis macht die Abrechnung nach dem tatsächlichen Verbrauch möglich und der Kauf von Software ist nicht nötig. Der Servicegedanke steht hier im Vordergrund.

Service-on-Demand (SoD) und Skalierbarkeit

Die Skalierbarkeit bzw. Erweiterung des Service ist ein wichtiger Faktor bei SaaS. Der Anbieter managt die IT-Infrastruktur und die vorhandenen Ressourcen. Er kann sie den Kunden flexibel zur Verfügung stellen, damit jeder Kunde den optimalen Service erhält.

Datenspeicherung, Datensicherheit und Online-Collaboration

Eine Grundidee des Cloud Computing ist die komfortable Nutzung. Dazu gehört auch, dass ein SaaS-Anbieter die Datenspeicherung für den Kunden übernimmt. Der Kunde muss sich jedoch darauf verlassen, dass seine Daten sicher vom SaaS-Anbieter gespeichert werden. Im optimalen Fall macht die Anwendung auch ein paralleles Arbeiten möglich, so dass Mitarbeiter gemeinsam an Dateien arbeiten können. Ein Beispiel für die gemeinsame Nutzung von einem Dokument bzw. Online-Collaboration mit SaaS ist Google Docs.

Seid gespannt auf den nächsten und letzten Teil 3!

SaaS oder kein SaaS, das ist hier die Frage! (1)

von Karola am 30. Juni 2011

Ich habe bereits kurz über SaaS (Software-as-a-Service) berichtet. Ähnlich wie bei „Cloud Computing“ ist es momentan ein richtiges Modewort. In vielen Marktingmitteln wird stolz mit SaaS geworben. Ich habe mich gefragt, wo genau man SaaS von „normaler“ Software abgrenzen kann. Gibt es spezielle Merkmale, die SaaS ausmachen?

Manchmal ist es nicht direkt ersichtlich, welche Anwendung wirklich SaaS ist und welche nicht. Deshalb habe ich ein paar Punkte gesammelt, anhand denen man SaaS kategorisieren kann. Eine Abgrenzung ist sowohl zu normaler desktopfähiger Software als auch zu sonstigen Webseiten möglich.

Software muss webbasiert laufen

Das prägnanteste Merkmal von SaaS ist, dass die Software nicht mehr auf dem persönlichen Rechner installiert werden muss. Man greift direkt über ein Netzwerk wie das Internet auf die Software zu. Aufgrund dessen muss SaaS unabhängig von Browser und Betriebssystem laufen und von überall erreichbar sein. Ein minimaler Installationsaufwand von nützlichen Addons oder Tools ist legitim und disqualifiziert eine SaaS nicht gleich aus der Kategorie. Ein gutes Beispiel dafür ist Gmail mit dem Gmail Notifier – eine kleine herunterladbare  Anwendung, die Ihnen mitteilt, wenn Sie neue Google Mail-Nachrichten haben.

Softwareanteil der Anwendung muss überwiegen

Der Schwerpunkt von Webanwendungen macht eine Unterscheidung von normalen Webseiten und SaaS-Anwendungen möglich. Wenn der Inhalt einer Webseite von Hauptinteresse ist, dann gehört die Seite tendenziell nicht zu SaaS, wie z.B. bei Twitter.com. Es geht jedoch auch anders. CoTweet als ähnliche Anwendung ist mit nützlichen Sonderfunktionen eher als Software ausgerichtet. Somit fällt es unter die Kategorie Saas. Der Differenzierungsgrad ist schmal. Als Nutzer sollte man aber immer hinterfragen, ob ich die Anwendung aufgrund des Inhalts oder der Funktionen nutze.

Doch das ist noch nicht alles! Die Liste der Merkmale von SaaS werde ich in meinen nächsten Posts komplettieren. Es bleibt also spannend…

IT-Outsourcing vs. Cloud Computing – Worin besteht der Unterschied?

von Karola am 30. Juni 2011

Unter IT-Outsourcing wird die Auslagerung von Arbeits-, Produktions- oder Geschäftsprozessen einer Institution an externe Dienstleister verstanden. Dabei kann die IT ganz oder auch nur in Teilen ausgelagert werden. Outsourcing ist heutzutage ein etablierter Bestandteil von Organisationsstrategien in vielen Unternehmen. Werden nur einzelne IT-Funktionen ausgelagert, so spricht man von selektivem Outsourcing, wird hingegen die gesamte IT ausgelagert, so nennt man dies totales Outsourcing.

Klassisch werden beim IT-Outsourcing die gemieteten Infrastrukturen nur von einem Kunden genutzt – im Sinne von Single-Tenant-Architektur. Dabei verfügt jeder Kunde letztlich über seine eigene Infrastruktur, auch wenn alle Kunden beim gleichen Anbieter sind. Es gibt zwei Varianten der Bereitstellung. Die ausgelagerte Infrastruktur und Software kann sich sowohl beim Kunden als auch beim Anbieter befinden. Die Verantwortung dafür trägt jedoch immer der externe Anbieter.

Prinzip der Single-Tenant-Architektur

Nun könnte man meinen, dass es ja gar keinen Unterschied zwischen IT-Outsourcing und Cloud Computing gibt. Das stimmt jedoch nicht! Die Nutzung von Cloud Computing und den dazugehörigen Serviceangeboten ist im Wesentlichen ein Teilbereich des IT-Outsourcing. Es hebt sich jedoch durch einige Besonderheiten vom klassichen IT-Outsourcing ab.

Beim Cloud Computing werden integrierte, skalierbare und anpassungsfähige Applikationen zur Verfügung gestellt. Die Hard- und Software befinden sich in den Rechenzentren des Anbieters. Die sehr kurzfristige Anpassung an den tatsächlichen Bedarf ist viel schneller möglich als beim klassischen Outsourcing. Dadurch kann eine höhere Flexibilität bei geringeren Kosten erzielt werden.

Anders als beim IT-Outsourcing teilen sich in einer Cloud mehrere Nutzer eine gemeinsame Infrastruktur und sparen so zusätzlich. Die Ressourcen sind beim Cloud Computing dynamisch und können innerhalb viel kürzerer Zeit an den tatsächlichen Bedarf des Kunden angepasst werden. Der Kunde bestimmt selbst die Zugriffsdauer mittels einer Webschnittstelle, so dass die Dienste auf seine Bedürfnisse zugeschnitten werden.

Cloud Computing ist mehr als nur ein Modewort. Durch die eingesetzten Techniken ist es möglich, die IT-Leistung dynamisch über mehrere Standorte zu verteilen. Der Kunde kann die genutzten Dienste und seine Ressourcen einfach von mehreren Orten aus abrufen. Diese können noch so weit geografisch verstreut sein (Inland oder Ausland). Als Kunde muss man sich also nicht auf einen Standort beschränken.

Was bringt mir die Cloud?

von Karola am 28. Juni 2011

Im letzten Post habe ich euch eine viel zitierte Definition von Cloud Computing vorgestellt. Es war die Rede von Ressourcen, die in der Cloud zur Verfügung stehen und als Service angeboten werden. Aber was bekommen wir als Kunden tatsächlich? Was bedeutet Ressource denn nun konkret?

Klassisch unterscheidet man hierzu drei unterschiedliche Servicemodelle, die die Ressourcen genauer beschreiben:

  • SaaS = Software-as-a-Service
  • PaaS = Platform-as-a-Service
  • IaaS = Infrastructure-as-a-Service

SaaS ist eine Alternative zur klassischen Software-Lizensierung. Ich als Kunde kann also eine Software über das Internet nutzen, ohne sie auf meinem eigenen Rechnern zu installieren. PaaS stellt mir als Kunde eine Entwicklungsumgebung bereit, in der Anwendungen entwickelt und ausgeführt werden können. Von IaaS spricht man, wenn grundlegende Ressourcen einer IT-Architektur als Dienstleistung in Anspruch genommen werden. Solche Ressourcen sind bspw. Rechenleistung, Arbeitsspeicher und Datenspeicher.

As a Service“ lese ich immer häufiger, weil es für viele weitere Angebote benutzt wird, wie z. B. Security-as-a-Service, Business-Process-as-a-Service oder Storage-as-a-Service. Die inflationäre Verwendung der Worte hat zu einer Verallgemeinerung geführt – „XaaS“. Man spricht von X-as-a-service und meint, dass „alles“ als Service bereitgestellt werden kann. Tatsächlich können jedoch die meisten dieser Angebote zumindest grob einer der drei Servicemodelle zugeordnet werden.

Wir werden uns also noch weiter an die Details von SaaS, PaaS und IaaS wagen. Mehr dazu in den kommenden Posts.