Praxis in der Cloud: Hosting von Anwendungen (3)

von Karola am 08. September 2011

Ein Hauptmerkmal von Cloud Computing ist die Auslagerung von IT in unterschiedlicher Form. Es können ganze Infrastrukturen ausgelagert werden, aber auch kleinere Teile wie Datenspeicher und Anwendungen. Anwendungen werden in Form von Software-as-a-Service ausgelagert.

SaaS als Servicemodell des Cloud Computing erleichtert vielen Unternehmen den IT-Alltag. Bis zur Entstehung von SaaS waren alle Unternehmen gezwungen, ihre eigene Infrastruktur für die Nutzung von lokalen Anwendungen aufzubauen. Die Bereitstellung und Wartung nahm neben dem Kerngeschäft viel Zeit in Anspruch. SaaS macht es heutzutage möglich, dass Anwendungen online gehostet und verwendet werden können. Software wird von entsprechenden Anbietern online zur Verfügung gestellt. Die Aufgaben rund um Hosting und Updates übernehmen die Cloud-Anbieter selbst.

SaaS ist das Haupteinsatzgebiet von Cloud Computing. Das ist auch kein Wunder, denn für den Kunden ergeben sich einige Vorteile. Einerseits können Kosten gespart werden, andererseits muss sich ein Unternehmen weniger um die IT-Verwaltung kümmern. Die Erledigung der notwendigen, aber zeitraubenden Tätigkeiten ist im Service inklusive.

Aus diesem Rundumservice ergeben sich hohe Herausforderungen für die Anbieter von SaaS. Sie müssen dafür Sorge tragen, dass auch alle Serviceleistungen einwandfrei funktionieren. Damit dies gewährleistet werden kann, benötigen die Anbieter eine komplexe Infrastruktur zum Hosting aller Anwendungen. Die Infrastruktur sollte skalierbar sein und auch in hohen Performancezeiten standhalten.

Praxis in der Cloud: Inhalte bereitstellen (2)

von Karola am 30. August 2011

Cloud Computing ist in den unterschiedlichsten Situationen anwendbar. Eine verbreitete Anwendung ist die Cloud zur Bereitstellung von Inhalten jeglicher Art: Bilder, Videos oder sonstige Downloads. Viele Unternehmen stellen ihren Kunden auf der der Webseite Inhalte zur Verfügung, damit die Kunden eigenständig darauf zugreifen können. Die Kunden wünschen sich schnelle und fehlerfreie Downloads. Eine Lösung wäre die Erhöhung des Datendurchsatzes der IT oder die Verringerung der Latenz innerhalb eines Netzwerks. Latenz beschreibt die Zeitverzögerung während der Übertragung eines Datenpakets zwischen zwei Punkten. Im Idealfall sind alle Daten sofort und ohne Verzögerung verfügbar.

Diese  beiden Lösungswege sind jedoch nicht so effektiv, wie die Nutzung von Content Delivery Network (CDN) innerhalb einer Cloud-Computing-Infrastruktur.

CDN ist ein Netz lokal verteilter und über das Internet verbundener Server. Sie dienen speziell zur Auslieferung von Inhalten, insbesondere große Mediendateien. CDN-Knoten sind auf viele Orte verteilt. Bei einer „Anfrage“ (Requests) von Endanwendern nach Inhalten (Content) arbeiten die Knoten zusammen und beschleunigen die Übertragung.

Im CDN werden die Inhalte auf sog. Edge-Server gespeichert. Diese Server befinden sich meist möglichst nah am Anwender. Die Cloud-Technologie unterstützt die verteilten Server des CDN. Durch die kürzere Downloadzeit wird jedes Unternehmen seine Kunden zufrieden stellen können.

Praxis in der Cloud: Optimierung der Infrastruktur (1)

von Karola am 30. August 2011

Das Cloud-Computing-Prinzip eignet sich besonders für Situationen, in denen Systeme periodischen oder nicht vorhersagbaren Einflüssen ausgesetzt sind. Die Cloud unterstützt ebenso bei stetigem Wachstum. Ich möchte eine paar Beispiele aus der Praxis vorstellen, um diese allgemeine Beschreibung etwas praxisnaher zu machen. Wo wird Cloud Computing also tatsächlich genutzt? Welche Prozesse werden unterstützt?

Die meisten Unternehmen haben eine eigene IT-Infrastruktur, mehr oder weniger komplex. Diese gilt es zu verwalten und zu aktualisieren, um den immer neuen Marktanforderungen gerecht zu werden. Die fortlaufende Aktualisierung braucht Zeit und muss neben dem Tagesgeschäft erledigt werden. Oft verlieren die Unternehmen den Fokus auf die eigenen Kernkompetenzen. Der Fortschritt im eigenen Unternehmen verlangsamt sich und es kann passieren, dass die Konkurrenten vorbeiziehen. Die Konzentration auf die Kernkompetenz ist wichtig, um sich mit von den Mitbewerbern zu abzuheben und hieraus einen Vorteil zu erzielen.

In einem vergangenen Post habe ich bereits den finanziellen Aufwand für traditionelle IT-Infrastrukturen angesprochen. Sie erfordern finanzielle und auch zeitliche Investitionen, damit die Verwaltung und Skalierung von Ressourcen und Kapazitäten in einer kritischen Situation gewährleistet werden kann. Dadurch sinkt gleichzeitig die Produktivität eines Unternehmens.

Der Einsatz von Cloud Computing vereinfacht die Situation. Ein Unternehmen kann seine IT auslagern und bspw. externe Ressourcen schneller an die eigene Situation anpassen. Der Cloud-Anbieter ist dann verantwortlich für die ständige Wartung. Das Unternehmen gewinnt nicht nur Zeit fürs eigene Kerngeschäft, sondern spart auch noch die Kosten für die firmeninterne IT-Anpassung.

IT-Branche im Wolkenflug – IT im Unternehmen profitiert von Cloud Computing

von Karola am 28. August 2011

Zu diesem Ergebnis kam eine Online-Umfrage von CA Technologies. Obwohl die Umfrage schon im Oktober 2010 durchgeführt wurde, finde ich die Ergebnisse interessant. Sie zeigt die Chancen für neue Tätigkeitsfelder im Bereich Cloud Computing.

Für die Studie wurde europäische und amerikanische IT-Führungskräften befragt, die seit fünf Jahren oder länger im IT-Bereich tätig sind. Ihre Erfahrung im Bereich IT, insbesondere Unternehmenssoftware und/oder Rechenzentrumstechnologien, befähigte die Befragten zu einem soliden Urteil. Unter den Teilnehmern waren 100 amerikanische und 100 europäische IT-Verantwortliche.  und von den USA wurde ein internationales Panel von IT-Profis befragt. Insgesamt fanden 200 Befragungen statt. Die Europäer kamen zu gleichen Teilen  aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien.

Nahezu alle Befragten sehen oder spüren den Wandel in der IT-Branche innerhalb der letzten 5 Jahre. Dieser Meinung sind nahezu alle Befragten mit 96 %. Die Befragten gehen sogar noch weiter. 71 % von ihnen glauben, dass sich der Trend zur Veränderung in den nächsten Jahren fortsetzt. Der Grundtenor ist also ein stetiger Wandel der IT.

Die Neuerungen in der Branche bringen andere Aspekte mit sich. Die bisherige Meinung über die Stellung der IT im Unternehmen war bzw. ist, dass sie als Betreiber der IT-Infrastruktur fungieren. Man kann davon ausgehen, dass diese Tätigkeit eher niedriger gewertet wird. Denn mehr als die Hälfte (54 %) der Teilnehmer ist dieser Meinung. Den Befragten sind sich jedoch bewusst, dass sich die Stellung in den nächsten Jahren ändern wird. Die Weiterentwicklung der Branche führt zu neuen Aufgaben und einer höheren Wertung im Unternehmen. Die Befragten sehen die Zukunft der IT in der Verwaltung der IT-Supply-Chain. Supply-Chain-Management beschreibt die Planung und das Management aller Aufgaben bei Lieferantenwahl, Beschaffung und Umwandlung sowie aller Aufgaben der Logistik. Die Hälfte der Befragten gab an, dass eine Zunahme der cloud-basierten Services zu dieser Entwicklung beiträgt. Die die Koordinierung und Zusammenarbeit mit bestehenden und potenziellen Cloud-Anbietern könnte eine neue Aufgabe für die Unternehmens-IT sein. Komplexe interne und externe Prozesse müssen verwaltet werden, dies schafft neue berufliche Möglichkeiten. Das IT-Management erfordert strategisches Geschick und Beratungskompetenz in Entscheidungssituationen für das eigene Unternehmen. Der prophezeite Wandel verlangt den IT-Mitarbeitern neue Qualifikationen ab, insbesondere Geschäfts- und Managementkenntnissen.

Mit steigendem Interesse an Cloud Computing wird auch mehr Fachpersonal gesucht. Stolze 60 % der  Teilnehmer bestätigen, dass der Bedarf an Personal mit Cloud-Computing-Kenntnissen in den vergangenen fünf Jahren zugenommen hat. Auch hier wird eine weitere Steigerung in den nächsten Jahren von 63% der Befragten erwartet. Die Mehrheit (66 %) der Umfrageteilnehmer sieht erhöhtes Potenzial für IT-Fachkräfte, die Cloud-Services managen können. Diese Veränderung ist schon länger spürbar. 72 % der Befragten äußerten, dass ihre IT-Abteilungen im Vergleich zu den vergangenen fünf Jahren heute mehr Stunden mit Anbietermanagement und IT-Verwaltung verbringen.

Für 70 % der Teilnehmer ist das Fazit, dass eine steigende Zahl von Chief Information Officers (CIOs) und erfahrenen IT-Mitarbeitern künftig mehr Kenntnisse aus dem Bereich Business und Management haben wird. Dies bedeutet allerdings, dass insgesamt weniger Technologie-Hintergrund vorhanden ist.

Neben den genannten Vorahnungen sehen die befragten IT-Führungskräfte bereits konkreten Bedarf. Die benötigten Fachkräfte lassen sich durch neue IT-Positionen beschreiben. Die Befragten gehen davon aus, dass sich im Zusammenhang mit Cloud Computing die folgenden Berufsbilder herauskristallisieren könnten:

  • Cloud Architekt
  • Cloud Service Manager
  • Cloud Integrationsspezialist und -Experte
  • Cloud Security Manager und -Ingenieur
  • Director Cloud Infrastructure
  • Executive Vice President of Cloud Technologies

Tatsache ist, dass Cloud Computing neue Aufgaben mit sich bringt. Bei der Migration von Applikationen, Infrastruktur und sogar von Geschäftsprozessen in die Cloud, werden nun auch IT-Abteilungen zu den Managern einer IT-Lieferkette (Supply Chain). Vielleicht finden auch sie sich schon in einer Rolle wieder?

Standards in der Cloud? Open Cloud Initiative gibt den Startschuss

von Karola am 26. August 2011

Auf der Open Source Convention (OSCON) Ende Juli 2011 machte die Cloud in Portland ihre ersten Schritte in Richtung Standardisierung. Die Open Cloud Initiative (OCI) wurde gegründet und ist ein Zeichen, dass das Thema Cloud Computing auch in der Open-Source-Community auf Interesse stößt.

Logo der Open Cloud Initiative

Im Gründerkreis der Initiative findet man einige wichtige Persönlichkeiten. Sie leiten die OCI und bilden ein Direktorium. Der Bekannteste ist wohl Sam Ramji, der ehemalige Open-Source-Chefstratege von Microsoft. Weitere Initiatoren sind:

  • Evan Prodromou
  • John Mark Walker
  • Marc Fleichmann (Chef von Rising Tide Systems)
  • Noirin Plunkett (Executive Vice President der Apache Software Foundation)
  • Rick Clark (Principal Engineer für Cloud Computing bei Cisco)
  • Shanley Kane (Head of developer relations bei Apigee)
  • Simon Wardley
  • Thomas Uhl (Vorstand der Linux Solutions Group (Lisog) und Gründer der Cloud-Initiative Deutsche Wolke)

Den Posten des Präsidenten hat der Australier Sam Johnston übernommen. Er hat sich schon 2009 mit Standards für die Cloud auseinandergesetzt und veröffentlichte einen „Open Letter to the Community„. Darin skizzierte er seine Gedanken zu einer offenen Cloud und formulierte eine präzisere Definition, was Offenheit im Kontext der Cloud bedeutet. Er kündigte schon damals die Gründung einer Open Cloud Initiative an. Dieses Vorhaben wurde nun erst letzten Monat umgesetzt.

Auf den ersten Blick erscheint eine Symbiose von Cloud Computing und Open Source eher unlogisch. Man könnte meinen, dass das Prinzip vom Open Source nicht zu Cloud Computing passt. Der Grundgedanke von Open Source ist, dass solch eine Software immer komplett mit Quelltext zugänglich ist. Die Quelltexte liegen dem Anwender vor und er kann sie bei Bedarf abändern. Hinter dem Cloud-Computing-Prinzip steckt ein anderer Gedanke. Der Cloud-Nutzer verwendet eine Software als Service. Das bedeutet, dass ihm die Software und die „Rohdaten“ nicht vorliegen. In den meisten Fällen wollen die Anwender eine Cloud-Software lediglich nutzen und nicht im Quellcode rumbasteln.

Demzufolge geht es der OCI nicht darum, die Open-Source-Definition auf die Cloud zu übertragen. Vielmehr will die Initiative die Prinzipien und Anforderungen für ein offenes Cloud-Computing erarbeiten. Die definierten Prinzipien sollen dazu beitragen, dass man Cloud-Produkte an bestimmen Anforderungen messen kann. Außerdem sollen sich Anbieter und Kunden über die Anforderungen an eine Open-Cloud einfacher verständigen können. Salopp gesagt, damit sie die gleiche Sprache sprechen. So können in gemeinsamer Absprache nützliche Produkte und Services entstehen.

Die Open-Cloud-Prinzipien (OCP) hat die OCI auf ihrer Webseite veröffentlicht. Die zwei wesentlichen Forderungen sind:

  • Offene Formate (Definition von Nutzer- und Metadaten)
  • Offene Schnittstellen (Ansteuerung der Funktionen)

Eine weitere wichtige Forderung ist Interoperabilität der Cloud-Services. Nur so können Kunden inklusive ihrer Daten problemlos zwischen den Anbietern wechseln und sind neutral, was die Technik betrifft.

Um Barrierefreiheit für den Datentransfer zu ermöglichen, sind Standardisierungen und ggf. ein offener Prozess notwendig. Im gleichen Zug wird ein uneingeschränkter Wettbewerb zwischen Cloud-Anbietern möglich.

Was bedeutet denn nun Standard in diesem Zusammenhang? Darauf gibt die OCI  auch eine Antwort. Unter offenen Standards ist eine Sammlung von Regelungen zu verstehen, die in allen Details dokumentiert ist. Die Standards sind nur dann offen, wenn sie veröffentlicht und jedem zugänglich sind. Die Offenheit wirkt sich auch auf die Lizenzierung aus. Die Standards sind lizenzfrei und das Copyright erlaubt eine unentgeltliche (Wieder-)Verwendung.

Die Gründung und Verbreitung des Open-Source-Gedanken im Cloud-Bereich soll Öffentlichkeit über offene Cloud-Produkte informieren und die Industrie zur Entwicklung solcher Produkte ermutigen. Für die Zukunft ist auch ein Zertifizierungsprogramm angedacht.

Aktuell sind schon einige Open-Source-Produkte auf dem Cloud-Computing-Markt. Ein paar gute Beispiele werde ich demnächst vorstellen. Es ist abzusehen, dass weitere Firmen auf die „offene Cloud“ aufspringen.

Cloud Computing weltweit – Wird der neue Trend überall gleich aufgenommen? (2)

von Karola am 17. August 2011

Im letzten Post habe ich euch von der internationalen Studie der Marktforschungsgesellschaft GfK Custom Research berichtet. Sie befragten Unternehmen aller Größen in Brasilien, China, Deutschland, Großbritannien, Indien und den USA. Ich möchte euch die restlichen Ergebnisse nicht vorenthalten. Wie denken die unterschiedlichen Nationen über Kosten und Anbieter im Bereich Cloud Computing?

Kostenfaktor

Auch das Thema Kosten wird unterschiedlich beurteilt. Die Studie befasste sich mit den finanziellen Aspekten des Cloud Computing. Sie ergab, dass 42 % der Befragten Bedenken wegen den Kosten des laufenden Betriebs haben. Es zeigt sich, dass die Einsparungspotenziale durch den Einsatz von externen Cloud-Computing-Services nicht offensichtlich als Vorteil angesehen werden. In den Industriestaaten sind Kosteneinsparung und Flexibilität weniger genannte Argumente, um für Cloud Computing zu argumentieren. Ganz anders in den Schwellenländern: Hier benennen die IT-Verantwortlichen Kosteneinsparungen als einen der größten Vorteile der Cloud. Eine mögliche Erklärung dafür sind die geringeren finanziellen Mittel der Schwellenländer. Den kapitalschwächeren Unternehmen kommt das Cloud-Konzept höchst gelegen. Die Cloud ermöglicht einen besseren Zugang zu IT-Leistungen, wobei keine eigene IT-Umgebung aufgebaut werden muss. Dadurch kann ein Unternehmen ohne großen Kapitalaufwand dem weltweiten Wettbewerb entgegentreten.

Anbieterpräferenz

Laut der Studie der GfK sind Amazon, Apple, Google und Microsoft insgesamt die bekanntesten Anbieter im Bereich Cloud Computing. Der Bekanntheitsgrad einzelner Anbieter differenziert jedoch von Nation zu Nation. In China und Indien erfreuen sich außerdem IBM und Oracle einer gewissen Popularität. Die Ergebnisse in Brasilien zeigen Google und Microsoft als klare Favoriten in Bezug auf Bekanntheit.

Der ermittelte Bekanntheitsgrad der Anbieter ist jedoch nicht mit der tatsächlichen Nutzung gleichzusetzen. Es ist keine Garantie dafür, ob ein Unternehmen auch den Service des bekanntesten Anbieters wählt. Die Auswahl eines Anbieters ist meist eine Entscheidung auf Vertrauensbasis. Ein Unternehmen schaut genau, wie der Dienstleister die sensiblen Daten behandelt.

Die Studie belegt, dass die IT-Verantwortlichen der Schwellenländer deutlich mehr Vertrauen in die großen weltweiten Anbieter haben. Die Befragten der westlichen Länder lassen sich dadurch weniger beeinflussen. Dies ist ein wichtiges Indiz dafür, dass in den Schwellenländern Brasilien, China und Indien großes Potenzial für Cloud-Computing-Anbieter besteht. Im Unterschied dazu sind die Unternehmen in Europa und den USA noch etwas zögerlicher.

Die Spitzenposition unter den Anbietern nimmt Microsoft ein. Zwei Drittel der befragten IT-Entscheider haben größtes Vertrauen in Microsoft. Der Spitzenreiter wird gefolgt von IBM (63 %) und Google (58%). Die übrigen Anbieter können sich im Ranking erst mit erheblichem Abstand zu den drei genannten positionieren. Die deutschen Unternehmen geben eine etwas abweichende Einschätzung zu den Anbietern ab. Hierzulande teilen sich IBM und die Deutsche Telekom die Vorreiterstellung mit deutlich höheren Vertrauenswerte als Microsoft und Google.

Trotz der klaren Favoriten ist der neue Markt des Cloud Computing offen für neue Anbieter. Wer das Vertrauen der Kunden gewinnt, hat gute Chancen auf dem Markt. Dabei ist wichtig, dass man als Anbieter Sicherheit gibt und seine Angebote glaubhaft an den Mann bringt. Die Kunden freuen sich über transparente Geschäftsbeziehungen und Kontrolle der Angebote.

Die ermittelten Ergebnisse zeigen, dass Cloud Computing weltweit anders angenommen wird. Ich bin gespannt, ob sich die Unterschiede in den nächsten Jahren ausbalancieren werden.

Cloud Computing weltweit – Wird der neue Trend überall gleich aufgenommen? (1)

von Karola am 16. August 2011

Mit dieser Frage beschäftigte sich die Marktforschungsgesellschaft GfK Custom Research im Juni 2011 durch eine internationale Studie. Cloud Computing erfreut sich im Moment weltweitem Interesse, doch wie unterscheiden sich die Ansichten und Vorbehalte zu Cloud Computing je nach Land? Wie nehmen Sie den Trend wahr?

Das Ziel der Erhebung war es, genau dies herauszufinden. Es wurden 1.800 IT-Entscheider in Experteninterviews befragt – aus Unternehmen aller Größen in Brasilien, China, Deutschland, Großbritannien, Indien und den USA. Im Rahmen der Studie wurden Unternehmen in drei Größenklassen erfasst (1-9 Mitarbeiter, 10-249 Mitarbeiter, 250 und mehr Mitarbeiter).

Nutzung und Vorteile

Die erste Assoziation aller Befragten zum Begriff Cloud Computing war laut der Studien die externe Datenspeicherung. In diesem Punkt sind sich also die IT-Verantwortlichen aller Nationen einig. Sie sehen es als größten Vorteil, dass Unternehmen von verschiedenen Orten auf ihre Daten zugreifen können. Cloud Computing verhilft demzufolge zu mehr Flexibilität.

Die weltweite Einigkeit herrscht jedoch nicht in den gesamten Ergebnissen der Studie. Es zeigen sich teilweise große Unterschiede von Land zu Land. In den Industriestaaten Deutschland, Großbritannien und den USA steigt die Nutzungen von Cloud-Computing-Technologien und -Services, je größer die Unternehmen sind. Erstaunlicherweise zeigt die Studie ein „Cloud-Desinteresse“ der kleineren deutschen Unternehmen (bis 9 Mitarbeiter). Dieses Ergebnis kann ich nicht ganz nachzuvollziehen. Denn der Einsatz von Cloud Computing ist gerade für kleinere Unternehmen von Vorteil. Die mobile Nutzungsmöglichkeit und der relativ geringe Betreuungsaufwand der IT durch eigene Mitarbeiter sprechen für die Cloud.

Im Unterschied dazu werden in den Schwellenländern Brasilien, China und Indien schon weitverbreitet Cloud-Services genutzt. Das Interesse besteht dort unabhängig von der Größenordnung der Unternehmen. Der Studie zufolge ist in diesen Ländern auch in den nächsten beiden Jahren mit deutlichem Wachstum in allen Cloud-Services zu rechnen.

Datensicherheit

Die Studie deckt auf, dass je nach Herkunftsland und Größe unterschiedliche Meinungen zum Thema Sicherheit vertreten sind. Knapp die Hälfte der Befragten sieht den Aspekt der Datensicherheit als Vorteil von Cloud Computing an. Dies ist insbesondere in den Schwellenländern der Fall. Es sieht so aus, als hätten sich einige Vorbehalte gegenüber Sicherheitsproblemen in der Cloud gelöst. Während in der Vergangenheit die Datensicherheit von Cloud Computing mit Skepsis betrachtet wurde, gilt die Auslagerung von Daten inzwischen bei vielen Unternehmen als wesentlichster Vorteil.

Europa und USA grenzen sich etwas von dieser Ansicht ab. Tatsächlich vertreten Großbritannien und USA nicht ganz so ausgeprägt den Standpunkt „Datensicherheit = Vorteil“. Deren IT-Verantwortliche verbinden häufig auch Sicherheitsfragen und Risiken mit der externen Datenspeicherung. Deutschland sticht bei den Ergebnissen zum Thema Sicherheit deutlich heraus. Hier sind Sorgen um die Datensicherheit ein verbreiteter Grund für die zögerliche Annäherung an die Cloud. Ein weiteres Hemmnis sind Ängste vor möglichen Ausfallzeiten, vor Risiken der externen Datenspeicherung und vor Abhängigkeit von Cloud-Dienstleistern. Diese Ansicht teilen Europa und USA. Die Schwellenländer sind dagegen deutlich weniger ängstlich. Sie befürchten Risiken deutlich weniger und sind nicht so unsicher.

Die vorgestellte Studie hat sich noch mit weiteren Themen befasst. Diese werde ich euch in einem der nächsten Posts hier bei Cloudblick auch noch vorstellen.

Erwartungen an Cloud Computing – Kosteneinsparung und Flexibilität an oberster Stelle

von Karola am 11. August 2011

Im Mai dieses Jahres führte das britische Marktforschungsunternehmen Vanson Bourne eine europaweite Studie zum Thema Cloud Computing durch. Die Studie wurde von Easynet in Auftrag gegeben. Die Teilnehmer der Studie waren 800 IT-Entscheider aus Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern aus sieben europäischen Ländern. Unter den Befragten waren 200 aus Deutschland und 50 aus der Schweiz. Alle Teilnehmer wurden zu ihren Einschätzungen bezüglich Cloud Computing befragt.
Daraus hat sich ergeben, dass die europäischen Unternehmen unterschiedliche Vorteile in der Nutzung von Cloud Computing sehen und schätzen. Zwei genannte Vorteile stechen aus den Ergebnissen jedoch deutlich hervor. Über die Hälfte (55 %) der Befragten sieht die Möglichkeit zu Kosteneinsparungen als Hauptvorteil. Dieser Aspekt wird gefolgt von den erwarteten Vorteilen Flexibilität der IT-Nutzung und effizienterer Einsatz von Ressourcen.
In der Studie wurde neben den Vorteilen von Cloud Computing auch der Sicherheitsaspekt thematisiert. Die Ergebnisse sind jedoch nicht überraschend. Sicherheit ist heutzutage in jedem Unternehmen ein wichtiger Faktor. Die Studie zeigt, dass für 63% der Befragten Sicherheit mitunter das wichtigste Thema beim Cloud Computing ist. Erwartungsgemäß sind die Werte in Deutschland (65 %) und der Schweiz (72 %) etwas höher als beim europaweiten Durchschnitt.

Die Ergebnisse der Studien haben aufgedeckt, dass die Unternehmen eine Tendenz bei den Cloud-Modellen haben. Die Private Cloud wird im Vergleich zu Public Clouds mit 52 % bevorzugt. Deshalb würden die befragten Unternehmen auch eher in Private Clouds investieren.
Teil der Studie waren auch gezielte Fragen nach den Vorteilen des Private-Cloud-Konzepts. Die Antworten zeigen eine Übertragung vom gesamten Cloud-Computing-Konzept auf die Private Cloud im Speziellen. Auch hier sehen die Befragten den Vorteil primär bei geringeren Kosten und höherer Flexibilität. Dieser Meinung sind 41 % der teilnehmenden Unternehmen.

In der Anwendung von Private Clouds schätzen 40 % die Möglichkeit, spezielle Sicherheitsaspekte zu verbessern. Individuelle Security Levels und Zertifizierungen können realisiert werden und sind von Vorteil. Ein Drittel (34 %) der Befragten schätzt außerdem die Möglichkeit der Vereinbarung von individuellen Service Level Agreements (SLA) – sozusagen der individuelle Servicevertrag für Cloud-Dienstleistungen.
Ich lese aus den Ergebnissen, dass das Thema Sicherheit in der Cloud eine zentrale Rolle spielt. Die Unternehmen möchten von den genannten Vorteilen profitieren. Doch nicht alle nutzen letztendlich wirklich die Private Cloud, die einige Sicherheitsprobleme lösbar macht. Es wird noch einige Zeit dauern bis die Unsicherheiten zum Thema aufgelöst werden. Hier müssen die Anbieter also weiter aufklären.

SaaS: Vorteile für den Nutzer (1) – Kurze Einführungszeit statt langwieriger Aufbauarbeit

von Karola am 10. August 2011

Ein großer Pluspunkt der Cloud-Computing-Technologien liegt in der Bereitstellung über das Internet. Für einen Nutzer von SaaS bedeutet das einerseits uneingeschränkten Zugriff von jedem Ort mit einem Internetzugang, so dass mobiles Arbeiten möglich ist. Anderseits kann der Nutzer  unmittelbar nach Vertragsabschluss auf die gemietete SaaS-Anwendung zugreifen und deren Funktionen nutzen.

Neben dem positiven Zeitfaktor spricht auch ein geringer Investitionsaufwand für SaaS. Die Anschaffung zusätzlicher Hardware ist nicht notwendig. Der Nutzer benötigt lediglich einen aktuellen Internet-Browser. Dadurch entfällt der Zeitaufwand für die Implementierung neuer Hardware.

SaaS-Lösungen sind meist standardisierte Anwendungen. Dadurch können die Konfiguration und das Set-Up der Anwendung bei neuen Kunden schneller und einfacher realisiert werden als beim klassischen Lizenzkauf. Das bedeutet, dass die Implementierung einer SaaS-Lösung innerhalb kürzester Zeit durchgeführt ist.

SaaS ist gerade für kleine und mittlere Unternehmen attraktiv. Denn der Servicenehmer hat ein geringeres Investitionsrisiko, da er für die Softwareeinführung keinerlei IT-Hardware benötigt und ausschließlich für die Einführungsberatung bezahlt. Einige Studien belegen, dass die Investitionskosten im Vergleich zu einer On-Premise-Lösung um 30 % gesenkt werden können. Die minimierten Investitionskosten für Software sind eine wichtige Chance für Startup-Unternehmen und Neugründungen mit geringem Startkapital. Die SaaS-Lösungen sind bei geringeren Kosten deutlich schneller einsatzfähig als traditionelle Software.

SaaS als Helfer der Kommunikation

von Karola am 07. August 2011

Eine verbreitete Anwendung von SaaS findet man in unterschiedlichen Prozessen der Unternehmenskommunikation. Aufgrund der Verbreitung hat sich ein spezieller Teilbereich von SaaS herausgebildet – Communication as a Service (CaaS). Sinn und Zweck des Teilbereichs ist die Nutzung von Kommunikationsdiensten über das Internet oder VPN. Der Schlüssel der Dienste liegt in „Unified Communications“. Unter dieser „vereinheitlichten Kommunikation“ ist die  Integration und Zusammenführung von Kommunikationsmedien in einer einheitlichen Anwendungsumgebung zu verstehen. Dadurch sind die unterschiedlichen Nachrichten jederzeit auf jedem Gerät unter einer Benutzeroberfläche abrufbar. Einige Beispiele für Unified Communications sind:

  • Voice over IP-Telefonie,
  • Instant Messaging
  • Webkonferenzen
  • E-Mail

Im Rahmen von CaaS lagern Unternehmen ihre Kommunikationsinfrastruktur an einen externen Anbieter aus. Der Anbieter stellt dann netzbasiert Telefonie- und Kommunikationsanwendungen (Hardware und Software) bereit. Dabei können die Services sowohl über ein Internetprotokoll (IP Centrex) als auch über Mobilfunk angeboten werden.

CaaS ist ein Schritt in die Cloud auf dem Weg der Telekommunikation. Einfache Telefonanwendungen lassen sich von einer virtuellen Telefonanlage bereitstellen. Das bedeutet, die Funktionen der Telefonanlage stehen als Software bereit. Die virtuelle Telefonanlage wird auf einem Server in der Cloud ausgeführt.

Im Vergleich zu traditionellen Telefonanlagen bietet CaaS erweiterte Funktionen, die sich in Verbindung mit weiteren Cloud-Diensten im Büroalltag optimal ergänzen. Ein Beispiel dafür ist die Integration von Telefonfunktionen in Groupware-Anwendungen sowie Unified-Communications- und Contact-Center-Funktionen. Bei erfolgreichem Einsatz von CaaS-Lösungen profitiert ein Unternehmen insbesondere von deutlichen Kosteneinsparungen und geringem Administrationsaufwand. Durch die Cloud-Charakteristik zeichnet sich das CaaS-Konzept durch Effizienz und Flexibilität gegenüber dem Eigenbetrieb und anderen externen Bereitstellungsmodellen wie Managed oder Hosted Services.