Cloud Computing Kompakt

von Andreas Junginger am 17. März 2012

Innovationspreis 2012 für SAP

Mit SAP HANA (High Performance Analytic Appliance) stellt die SAP AG eine hocheffiziente Anwendung zur Verfügung, die nun auch mit dem deutschen Innovationspreis 2012 ausgezeichnet wurde. Als eine der beeindruckendsten Software-Innovationen der vergangenen Jahre hat die Jury des Innovationspreises die Entwicklung aus dem Hause SAP bezeichnet. Rießige Datenmengen können mit neuen Technologien schneller und effizienter ausgewertet werden, als es bisher möglich war. In Echtzeit lassen sich Transaktions- und Analysedaten von großen Datenbeständen untersuchen.

„Das ‚Gold‘ liegt in den Daten. SAP Hana ist in diesem Bereich ein großer Wurf für die SAP. Mit der neuen, aus Deutschland heraus entwickelten Technologie für schnelle Analytik können die Kunden der SAP aus großen, komplexen Datenbeständen rasch kritische Informationen für wichtige Entscheidungen gewinnen. Hier zeigt sich der Geschäftsnutzen der modernen IT.“ (Frank Riemensperger, Vorsitzender der Geschäftsführung von Accenture und Jurymitglied des Innovationspreises)

Neue Studie belegt positive Erwartungen

Nachdem bereits im vergangenen Jahr eine Studie von Roland Berger und der SAP AG die positiven Entwicklungen am Cloud Computing Markt prophezeite, gibt es hierfür nochmals eine Bestätigung. Im Auftrag von Microsoft fertigte das Analystenhaus IDC eine Studie an, die Cloud Computing als Jobmotor für die Zukunft sieht.

So sollen alleine in Deutschland bis 2015 250.000 Arbeitsplätze durch Cloud Computing geschaffen werden. Im gleichen Zeitraum werden weltweit 14 Millionen neue Arbeitsplätze erwartet und ein Gesamtumsatz von 1,1 Billionen Dollar erwirtschaftet. Vor allem bei Unternehmen mit weniger als 500 Mitarbeitern wird es zu einem großen Beschäftigungswachstum kommen. Fast die Hälfte aller neuen Jobs wird dabei in Indien und China entstehen. Welche Branchen und Sektoren am meisten davon profitieren, kann auch der Studie entnommen werden.

Grafik zur IDC-Studie im Auftrag von Microsoft

Cloud Services Made in Germany – Initiative für den Standort Deutschland

Den Standort Deutschland zu Aushängeschild für die Anbieter von Cloud-Services macht die Initiative „Cloud Services Made in Germany“. Alle Anbieter, die sich an der Initiative beteiligen müssen die Kriterien erfüllen, die sich aus dem direkten Standortbezug zu Deutschland ergeben:

So ist das Unternehmen in Deutschland gegründet worden und hat dort auch seinen Hauptsitz. Vertragsinhalte unterliegen dem deutschen Recht – ebenso liegt der Gerichtsstand für vertragliche und juristische Angelegenheiten in Deutschland. Service-Dienstleistungen werden durch lokal ansässige und deutschsprachige Servicekräfte angeboten.

Die Erfüllung dieser Kriterien bildet auch die Kernthemen ab, die bei der Auswahl eines Dienstleisters eine übergeordnete Rolle spielen. So zeigt diese Initiative, wie der Bezug zum strengen deutschen Datenschutz und dem Angebot an Service und Qualität „Made in Germany“ zur Vorteilskommunikation genutzt werden kann.

Logo von "Cloud Services Made in Germany"

Service-orientierte Architektur – ein Gefährte der Cloud

von Karola am 29. Juli 2011

Erhöhte Flexibilität und Agilität sind wichtige Argumente für Cloud Computing. Das Modell verspricht eine Optimierung durch die zahlreichen Möglichkeiten, Dienstleitungen in der Cloud zu nutzen oder mit Hilfe der Cloud zu realisieren. Ähnliche Ziele trieben vor einigen Jahren das Konzept der service-orientierten Architektur (SOA) voran. Wie lässt sich SOA nun in den Cloud-Computing-Kontext einordnen?

Neben der Virtualisierung sind Service-orientierte Architekturen grundlegende Voraussetzungen für das Cloud Computing. SOA ist ein weitverbreitetes Management- und Softwarearchitekturkonzept. Das Konzept sieht eine flexible und anpassbare IT-Architektur vor, die eine verteilte Datenverarbeitung unterstützt. Es handelt sich um einen Architekturstil, bei dem Angebot und Nutzung durch voneinander unabhängige Dienste (Services) definiert ist. Dies wird durch Modularisierung der Prozesse und Systeme sowie deren Verknüpfung mittels Webservices erreicht. Durch die Kommunikation über Webservices entfallen hersteller- und plattformabhängige Einschränkungen.

Die Systemarchitektur besteht aus vielfältigen, verschiedenen und eventuell inkompatiblen Methoden oder Anwendungen. Die einzelnen Module bzw. Funktionen sind als offen zugreifbare Dienste angelegt und werden von den Anwendungen gemeinsam genutzt. Mit Hilfe von Middleware greifen die Anwendungen auf diese Dienste zu. Dabei unterscheidet SOA zwischen wieder verwendbaren Diensten und Anwendungen, die Dienste gemeinsam verwenden. Dadurch wird eine plattform- und sprachenunabhängige Nutzung und Wiederverwendung ermöglicht. Auf dieser Basis können die IT-Anbieter nahezu in Echtzeit agieren und in kürzester Zeit auf Abweichungen reagieren.

Typische Eigenschaften einer SOA:

  • Verteilte Komponenten bzw. Dienste
  • Heterogene Dienstnutzer und Dienstanbieter können plattformunabhängig miteinander zusammenarbeiten
  • Unterschiedliche Programmiersprachen und Plattformen zur Implementierung einzelner Dienste möglich
  • Lose gekoppelte Dienste werden dynamisch zur Laufzeit gebunden
  • Dynamische Anpassungen mit lokalen Auswirkungen (aber nicht systemweit) möglich

Beim Cloud Computing werden virtualisierte IT-Infrastrukturen, Plattformen und ganze Anwendungen als Services realisiert. Dabei ist das Architekturkonzept einer SOA als Grundlage unverzichtbar. Eine SOA schafft erst die Voraussetzung, verteilte und lose gekoppelte Dienste von Cloud-Anbietern zu nutzen. Gerade bei der Nutzung in Hybrid Clouds und über Abteilungs- und Unternehmensgrenzen hinweg ist der Einsatz von SOA vorteilhaft. Erst durch die Modularisierung von Technologie, die durch SOA geschaffen wird, können höherwertige Cloud-Dienstleistungen angeboten und genutzt werden.

Mit SOA können verschiedene Cloud-Dienste auf einfache Weise kombiniert werden, so dass man sich an Veränderungen in Geschäftsprozessen softwareseitig schnell anpassen kann. SOA und Cloud Computing stehen demzufolge nicht in Konkurrenz zueinander. Es handelt sich vielmehr um zwei einander ergänzende Modelle. Sie tragen beide zum Austausch und der verteilten Verarbeitung von Unternehmensinformationen bei. Die IT eines Unternehmens kann mit beiden Konzepten schneller an eine veränderte Geschäftsstrategie angepasst werden. Die erreichte Flexibilität und Agilität steigert die Wettbewerbsfähigkeit.

Die EuroCloud Deutschland Awards 2012

von Andreas Junginger am 06. März 2012

Logo der EuroCloud Awards 2012

Im Rahmen der EuroCloud Deutschland Conference am 22. Mai 2012 in Köln, werden die diesjährigen EuroCloud Awards vergeben. In den Kategorien Best Cloud Service Produkt, Best Start-Up, Best Case Study (Commercial Sector und Public Administration) können Anbieter für Ihre Produkte und Dienstleistungen ausgezeichnet werden.

Zusätzlich kommt in diesem Jahr noch ein Cloud Service Anwender Award hinzu, der auf der CloudZone 2012 in Karlsruhe verliehen wird. Dort wird ein Anwenderunternehmen ausgezeichnet, das durch den Einsatz von Cloud-Services eine besondere Effizienzsteigerung erfahren hat.

Die Gewinner der diesjährigen Awards nehmen automatisch auch an der Verleihung der EuroCloud Europe Awards teil und haben die Chance, sich auch auf europäischer Bühne beim EuroCloud Europe Kongress zu präsentieren.

Die Kategorien im Detail

Best Cloud Service Produkt

Innovative Produkte, die das Potential für eine hohe Marktakzeptanz haben, werden in dieser Kategorie bewertet. Die Funktionalität, Konnektivität und Interoperabilität eines Produktes werden genauso begutachtet wie die Ressourceneffizienz der technischen Umsetzung. Grundvoraussetzung für jeden Teilnehmer und sein Produkt sind die Erfüllung von Standards in den Bereichen Datensicherheit, Datenschutz und Compliance. Außerdem muss das Produkt am deutschen Markt angeboten werden.

Best Start-Up

Originelle und kreative Lösungen von jungen Unternehmen, die maximal seit 3 Jahren am Markt aktiv sind. Auch hier wird nach dem Innovationspotential und der Zukunftsorientierung der Produkte und Dienstleistungen geschaut.

Best Case Study (Commercial Sector)

An einem konkreten Anwendungsbeispiel wird der dazugehörige Business-Ansatz bewertet. Die Attraktivität des Dienstes, den Nutzen und Wettbewerbsvorteil, den er für den Kunden bringt und schließlich auch innovative  Marketing- und Vertriebskonzepte fließen in die Betrachtung ein.

Best Case Study (Public Administration)

Genau wie im kommerziellen Bereich, wird hier der Business-Ansatz eines Anwendungsbeispiels bewertet. Nur sind hier Cloud-Services für die öffentliche Verwaltung im Fokus der Jury. Daher fließen vor allem auch die Vorteile für den Bürger oder die Institutionen selbst in die Bewertung, die durch die Nutzung eines Cloud-Service erzielt werden.

Höchste erreichte Effizienzsteigerung mittels Cloud-Services

Dieser Preis ist, wie oben schon angemerkt, der Preis in der Kategorie Cloud Service Anwender. Unternehmen, die positive Erfahrungen und vor allem Kosten- und Wettbewerbsvorteile, sowie eine Effektivitätssteigerung durch höhere Produktivität und Prozessgeschwindigkeiten erzielten, sollen erstmalig dafür ausgezeichnet werden.

Anbieter und Unternehmen können Ihre Anmeldungen noch bis zum 08.April einreichen. Mehr über die Teilnahmebedingungen kann auf der Webseite von EuroCloud erfahren werden.

Das Geheimnis der Wolke – Cloud Computing

von Karola am 24. Juni 2011

Das Schlagwort „Cloud Computing“ ist zurzeit in aller Munde. Doch was steckt eigentlich in der Wolke? Ich möchte das Rätsel lösen und euch auf dem Laufenden halten! Man findet rund um das Thema Cloud Computing viele Interpretationen und Erklärungsversuche.

Hinter der Cloud steckt eine einfache Idee: Informationen und Programme werden nicht mehr auf dem privaten PC bzw. am Arbeitsplatz gespeichert, sondern ausgelagert. Cloud Computing macht die Bereitstellung und Nutzung von IT-Infrastruktur, von Plattformen und von Anwendungen als Service möglich. Einfach gesagt, kann man es als „Outsourcing“ von Software und Speicherplatz bezeichnen. Die Daten befinden sich dann nicht mehr auf dem eigenen Rechner, sondern in der „Cloud“ bei einem oder mehreren Anbietern des Cloud Computing. Als Nutzer kann man dann über ein Netzwerk, wie z.B. Internet oder Intranet, auf seine Daten zugreifen. Die Inhalte lagern auf Servern und können dank der immer schneller werdenden Internetverbindungen jederzeit und überall abgerufen werden. Der Nutzer bezahlt diesen Service und somit ist Cloud Computing ein weiterführendes Konzept von „Software as a Service (SaaS)“.

Die Metapher der Wolke stammt übrigens aus der Darstellung von Netzwerkdiagrammen. Dort steht die abstrahierte Wolke für nicht näher spezifizierte Teile des Internets, übertragen auf die Cloud einen nicht näher bekannten Ort im Internet.

Wenn man der Fachpresse glauben schenkt, ist die klassische Nutzung eines PCs mit Datenspeicher und Softwarelinzenzen im Wandel.  Softwareanwendungen sind auf dem Weg in die Cloud und in der IT-Branche ist eine „Revolution“ im Gange. Cloud Computing ist der Trend!  Die Erfolgschancen stehen gut, denn es nutzt bestehende Techniken, um neue Lösungen zu schaffen. Das Thema Cloud Computing steckt noch in Kinderschuhen, aber wir werden wohl noch öfter davon hören und lesen. Denn die Wolke ist schon längst angekommen und wir alle Nutzen sie bereits bewusst oder unbewusst.

Wie uns die Cloud umgibt und welche Arten von Clouds herumschweben, dazu mehr in den nächsten Posts.

Microsoft Cloud Republik Deutschland – Studienergebnisse mal anders

von Karola am 26. November 2011

In Zusammenarbeit vom Branchenverband BITKOM, der Experton Group und Microsoft wurde eine Studie zum Thema Cloud Computing durchgeführt. Als sehr anschauliches Ergebnis wurden die wichtigsten Zahlen, Daten und Fakten der neuen „Cloud Republik Deutschland“ graphisch aufbereitet.

Cloud Republik Deutschland

Microsoft Cloud Republik Deutschland

Quelle: Microsoft

Microsoft gesteht, dass die Cloud Republik noch jung sei. Doch die Ergebnisse der Studie stimmen zuversichtlich und sprechen für sich. Die Prognose für 2015 besagt, dass der Umsatz mit Cloud Computing auf 8,2 Milliarden Euro steigen wird. Außerdem wird der Cloud-Markt 820.000 neue Arbeitsplätze schaffen.

Die Grafik zeigt deutlich, wie umfangreich Cloud Computing eingesetzt wird. Unterschiedliche Branchen (wie Telekommunikation, Automotive oder Gesundheit) nutzen Anwendungen aus der Cloud für verschiedene Aufgaben. Es zeigt sich, dass Cloud Computing bisher hauptsächlich für E-Mail/Kalender-Anwendungen, Kollaboration und System- und Networkmanagement genutzt wird.

Wirft man einen Blick auf die Pro- und Contra-Argumente, so findet man nichts Überraschendes. Cloud Computing verspricht Flexibilität und Kosteneinsparung, hat jedoch mit Vorbehalten bezüglich der Datensicherheit zu kämpfen. Viele Unternehmen befürchten außerdem die Abhängigkeit von einem Anbieter.

Optimierte Standortpolitik für den Cloud Computing Markt

von Andreas Junginger am 30. April 2012

Wie können sich wechselseitig positive Effekte aus einer optimierten Standortpolitik und einem offenen, standardisierten Cloud Computing Markt ergeben? Diese Frage versucht ein Strategiepapier der BITKOM und VOICE zu beantworten, das die wesentlichen Merkmale der gegenseitigen Anpassungen skizziert.

Deutschland soll zum europäischen Kompetenzstandort Nr. 1 des Cloud Computing werden. Die direkten ökonomischen Effekte in Wirtschaft und Verwaltung sollen allen IT-Anwenderbranchen Innovations- und Wachstumsimpulse vermitteln und den Standort Deutschland zum Vorreiter eines zentralen Business Web für den B2B-Sektor machen.

Diese Ziele sollen durch 3 Säulen optimierter Standortpolitik erreicht werden: Read More »

Sicherheitsbedenken in der Cloud? – 10 Grundregeln für Cloud-Security

von Karola am 19. Januar 2012

Immer wieder gerät Cloud Computing in die Kritik aufgrund eventueller Sicherheitsrisiken und Compliance-Aspekte. Trotzdem interessieren sich immer mehr Unternehmen für die Technologie. Schließlich bieten die extern angebotenen Cloud-Services andere große Vorteile.
Bereits heut werden viele technische Maßnahmen zur Absicherung von Clouds eingesetzt. Wichtige Faktoren für den Erfolg eines Cloud-Services sind Aktivitäten rund um Risikoanalysen, Service Level Agreements und Provider Management. Die Normenreihe ISO 2700x, BSI: IT-Grundschutz und ITIL sind eine Grundlage für die Sicherheit in der Cloud. Daraus lassen sich vereinfacht 10 Regeln für eine hohe Sicherheit in der Cloud ableiten:

  1. Klärung der internen Organisationsstruktur (Verantwortlichkeiten und Rollen für Informationssicherheit, Management von Informationssicherheit – Cloud Governance)
  2. Verantwortung für Informationssicherheit insgesamt nie komplett an externen Dienstleister abgeben (Koordination, Management und Qualitätskontrolle)
  3. Risikoanalyse für den spezifischen Cloud-Service durchführen, auch genutzte Informationen und Prozesse analysieren
  4. Geschäftsszenario (Business Case) mit wirtschaftliche Aspekten, internen und kundenorientierten Prozessverbesserungen betrachten (Potenzielle Nutzeneffekte und Restrisiken gegenüberstellen
  5. Sicherheitsarchitektur: Detaillierte Festlegung der Arbeitsteilung und Schnittstellen zwischen dem Anbieter und dem eigenen Unternehmen (Technische und organisatorische Sicherheitsmaßnahmen)
  6. Klärung der Prozesse für Reporting, IT-Störungsmanagement und Audits beim Dienstleister
  7. Prüfung, ob der Cloud-Anbieter die angeforderte Leistung auch tatsächlich erbringen kann. Eventuelle Subunternehmer können zu einer negativen Risikoexposition führen.
  8. Festlegung von Anforderungen für den Umgang mit Daten und deren Speicherung in bestimmten Regionen
  9. Vereinbarung von passenden Service Levels, bei denen sicherheitsrelevante Kriterien gemessen werden können. Die vorgeschlagene Messmethode muss sorgfältig geprüft werden.
  10. Ausstiegsbedingungen: Berücksichtigung der Regeln und Maßnahmen bei eventuellem Anbieterwechsel

Diese Regeln sind eine Basis und gestalten sich umfangreicher in der Praxis. Je nach Umfang der Prozesse und Dienste unterscheidet sich der Aufwand für die Cloud-Security. Besonders bei SaaS-Angeboten lässt sich mit überschaubarem Aufwand eines hohes Sicherheitsniveau erreichen. Grund dafür ist, dass die Schnittstelle zwischen Anbieter und Kunde in der Regel sehr gut beschrieben werden kann. Der Zugriff erfolgt einfach über einen Webbrowser und es gibt Standards (SSL/TLS) für die Verschlüsselung der Übertragungsstrecke. In diesem Fall übernehmen Anbieter meist einen Großteil der Sicherheitsmaßnahmen in deren Cloud-Infrastruktur.

Open-Source und Cloud Computing – So funktioniert’s (4): „OpenNebula”

von Karola am 24. September 2011

Im Laufe der nächsten Woche erscheint voraussichtlich die neueste Version von OpenNebula – Version 3.0. OpenNebula gehört ebenfalls zu den Cloudies (Top 11 Open-Cloud-Projekte) von John Willis. Die Anfänge von OpenNebula waren 2005 als Forschungsprojekt, woraus 2008 die erste öffentliche Version entstand. Heute wird das Projekt von der Open-Source-Community weiterentwickelt und vorangetrieben.

Die Open-Source-Anwendung OpenNebula unterstützt die Organisation von verteilten Infrastrukturen in Rechenzentren oder in einem Cluster. Sie gehört demzufolge zur Kategorie „IaaS“ (Infrastructure as a Service). Die entsprechenden Infrastrukturkomponenten wie Server, Speicher und Netzwerktechnologien werden in der Cloud meistens als virtuelle Maschinen bereitgestellt. OpenNebula dient zum Aufbauen und Verwalten von Cloudsystemen und Virtuellen Maschinen. Die umfangreiche Werkzeugsammlung umfasst Funktionen rund um:

  • Integration
  • Speicherung
  • Netzwerk- und Skalierungstechnologien
  • Virtualisierungs- und Monitoringtechnologien
  • Sicherheit.

OpenNebula unterstützt alle Arten des Cloud Computing und ist für den Einsatz bei Private, Public und Hybrid Clouds gleichermaßen geeignet. Die Entwicklergemeinde von OpenNebula verspricht ein hohes Maß an Standardisierung, Interoperabilität und Portabilität. Dadurch haben die Anwender einer OpenNebula-basierten Cloud die Wahl zwischen verschiedenen Cloud-Programmierschnittstellen (APIs) und Virtualisierungssoftware (Hypervisor).

Mit Hilfe der Web-Anwendung Sunstone bietet OpenNebula eine grafische Bedienoberfläche zum Verwalten einer IaaS im Browser. OpenNebula ist ein komplexeres System. Die ausführliche Dokumentation und die aktive Community sind jedoch ein weiterer Pluspunkt für die Anwendung.

Webseite: http://www.opennebula.org

Cloud Computing weltweit – Wird der neue Trend überall gleich aufgenommen? (1)

von Karola am 16. August 2011

Mit dieser Frage beschäftigte sich die Marktforschungsgesellschaft GfK Custom Research im Juni 2011 durch eine internationale Studie. Cloud Computing erfreut sich im Moment weltweitem Interesse, doch wie unterscheiden sich die Ansichten und Vorbehalte zu Cloud Computing je nach Land? Wie nehmen Sie den Trend wahr?

Das Ziel der Erhebung war es, genau dies herauszufinden. Es wurden 1.800 IT-Entscheider in Experteninterviews befragt – aus Unternehmen aller Größen in Brasilien, China, Deutschland, Großbritannien, Indien und den USA. Im Rahmen der Studie wurden Unternehmen in drei Größenklassen erfasst (1-9 Mitarbeiter, 10-249 Mitarbeiter, 250 und mehr Mitarbeiter).

Nutzung und Vorteile

Die erste Assoziation aller Befragten zum Begriff Cloud Computing war laut der Studien die externe Datenspeicherung. In diesem Punkt sind sich also die IT-Verantwortlichen aller Nationen einig. Sie sehen es als größten Vorteil, dass Unternehmen von verschiedenen Orten auf ihre Daten zugreifen können. Cloud Computing verhilft demzufolge zu mehr Flexibilität.

Die weltweite Einigkeit herrscht jedoch nicht in den gesamten Ergebnissen der Studie. Es zeigen sich teilweise große Unterschiede von Land zu Land. In den Industriestaaten Deutschland, Großbritannien und den USA steigt die Nutzungen von Cloud-Computing-Technologien und -Services, je größer die Unternehmen sind. Erstaunlicherweise zeigt die Studie ein „Cloud-Desinteresse“ der kleineren deutschen Unternehmen (bis 9 Mitarbeiter). Dieses Ergebnis kann ich nicht ganz nachzuvollziehen. Denn der Einsatz von Cloud Computing ist gerade für kleinere Unternehmen von Vorteil. Die mobile Nutzungsmöglichkeit und der relativ geringe Betreuungsaufwand der IT durch eigene Mitarbeiter sprechen für die Cloud.

Im Unterschied dazu werden in den Schwellenländern Brasilien, China und Indien schon weitverbreitet Cloud-Services genutzt. Das Interesse besteht dort unabhängig von der Größenordnung der Unternehmen. Der Studie zufolge ist in diesen Ländern auch in den nächsten beiden Jahren mit deutlichem Wachstum in allen Cloud-Services zu rechnen.

Datensicherheit

Die Studie deckt auf, dass je nach Herkunftsland und Größe unterschiedliche Meinungen zum Thema Sicherheit vertreten sind. Knapp die Hälfte der Befragten sieht den Aspekt der Datensicherheit als Vorteil von Cloud Computing an. Dies ist insbesondere in den Schwellenländern der Fall. Es sieht so aus, als hätten sich einige Vorbehalte gegenüber Sicherheitsproblemen in der Cloud gelöst. Während in der Vergangenheit die Datensicherheit von Cloud Computing mit Skepsis betrachtet wurde, gilt die Auslagerung von Daten inzwischen bei vielen Unternehmen als wesentlichster Vorteil.

Europa und USA grenzen sich etwas von dieser Ansicht ab. Tatsächlich vertreten Großbritannien und USA nicht ganz so ausgeprägt den Standpunkt „Datensicherheit = Vorteil“. Deren IT-Verantwortliche verbinden häufig auch Sicherheitsfragen und Risiken mit der externen Datenspeicherung. Deutschland sticht bei den Ergebnissen zum Thema Sicherheit deutlich heraus. Hier sind Sorgen um die Datensicherheit ein verbreiteter Grund für die zögerliche Annäherung an die Cloud. Ein weiteres Hemmnis sind Ängste vor möglichen Ausfallzeiten, vor Risiken der externen Datenspeicherung und vor Abhängigkeit von Cloud-Dienstleistern. Diese Ansicht teilen Europa und USA. Die Schwellenländer sind dagegen deutlich weniger ängstlich. Sie befürchten Risiken deutlich weniger und sind nicht so unsicher.

Die vorgestellte Studie hat sich noch mit weiteren Themen befasst. Diese werde ich euch in einem der nächsten Posts hier bei Cloudblick auch noch vorstellen.

Open-Source und Cloud Computing – So funktioniert’s (2): „collectd”

von Karola am 10. September 2011

collectd

Im März dieses Jahres wurde Version 5.0.0 von collectd veröffentlicht. collectd ist ein Open-Source-Daemon, der vorwiegend für UNIX/Linux-Anwender entwickelt wird. Der Daemon sammelt, verarbeitet und speichert Daten über die Systemperformance im Hintergrund und stellt die Daten in unterschiedlichen Formaten bereit, u.a. RRDtool-Format. Mit collectd lassen sich in kleineren, übersichtlichen Netzen ohne viel Mühe Systemstatistiken erheben und grafisch darstellen, z.B. in HTML. Diese Funktionen machen collectd zu einer kostengünstigen, flexiblen, skalier- und erweiterbaren Lösungen für die Performanceanalyse und Kapazitätsplanung. Der Daemon verfügt über eine Plugin-Architektur, die es erlaubt Informationen von einer Vielzahl von Diensten und Servern wie Apache, memcache und Linux-VServer zu sammeln.

Beispielgraph einer Systemstatistik mit collectd (Quelle: collectd)

Beispielgraph einer Systemstatistik mit collectd (Quelle: collectd)

collectd ist ein effizientes C Programm, das wenig in der Entwicklungsumgebung voraussetzt. Damit bleibt dem Anwender eine unübersichtliche Modulflut erspart.

Während der Analyse sammelt collectd wichtige Leistungsdaten für die Systemstatistik. Solche Leistungsdaten sind z. B.:

  • CPU-Auslastung
  • Speichernutzung
  • Netzwerkverkehr

Die gesammelten Informationen unterstützen bei der Performanceanalyse und Kapazitätsplanung. Für ein komplettes Monitoring reicht es jedoch nicht ganz aus. collectd ist also eine ideale Ergänzung für bereits vorhandene System-Management-Anwendungen.

Webseite: http://collectd.org